Informationssysteme

Frequentis gerät in die Verlustzone

Frequentis aus Österreich, ein Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen, musste im ersten Halbjahr signifikante Ertragseinbußen hinnehmen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) rutschte mit −0,5 Mill. Euro in den roten Bereich. Im...

Frequentis gerät in die Verlustzone

hek Frankfurt

Frequentis aus Österreich, ein Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen, musste im ersten Halbjahr signifikante Ertragseinbußen hinnehmen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) rutschte mit −0,5 Mill. Euro in den roten Bereich. Im Vorjahreszeitraum erzielte Frequentis noch 5,4 Mill. Euro Gewinn. Unter dem Strich stehen 0,3 Mill. Euro Verlust.

Im Zwischenbericht macht Frequentis geltend, dass das Halbjahresresultat saisonalen Schwankungen unterliege. Die Projektabnahmen seien zum Jahresende am höchsten und aufgrund der gleichmäßigen Verteilung der Fixkosten ergäben sich in der Regel niedrige Halbjahresergebnisse. Für den Umsatz weist Frequentis allerdings eine kräftige Zunahme um 15,7% auf 167,3 Mill. Euro aus. Sie geht wesentlich auf Akquisitionen zurück.

Ohne Übernahmen verbleibe ein Wachstum von 4,3%, sagt CEO Norbert Haslacher. Frequentis hat Anfang Januar 51% der italienischen Softwarefirma Regola erworben.

Das börsennotierte Familienunternehmen liefert Kommunikations- und Informationssysteme an Kon­trollzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben. In der Flugsicherung sieht sich Frequentis als Weltmarktführer. Weitere Kundengruppen sind Luftverteidigung, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Bahn und Schifffahrt. Die sicherheitskritische Infrastruktur sei unverzichtbar, sie müsse immer vorhanden und betriebsbereit sein. Das sorge für ein „nachhaltig robustes Geschäftsmodell“, versichert das Unternehmen. Seit Frühjahr 2019 notiert Frequentis an den Börsen Frankfurt und Wien.

An der für 2022 avisierten Ebit-Marge von 6 bis 8% hält Frequentis fest, verweist aber auch auf Risiken wie Geopolitik, hohe Inflationsraten und Lieferketten sowie noch ausstehende Post-Merger-Kosten. Das wäre weniger als in den beiden Vorjahren. 2021 wurden 8,7% Rendite erreicht, 2020 waren es 9,0%. Umsatz und Auftragseingang sollen 2022 zunehmen. Im Vorjahr erreichten die Erlöse 333,5 Mill. Euro.

Frequentis
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20222021
Auftragseingang161157
Auftragsbestand498453
Umsatz167145
Ebit−15
 in % des Umsatzes−0,33,7
Periodenergebnis04
Operativer Cashflow–33
Liquide Mittel8578
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