Fresenius trennt sich von Curalie
Fresenius trennt sich von Curalie
dpa-afx Bad Homburg
Der Medizinkonzern Fresenius setzt seinen Umbau fort. Nach dem Verkauf seiner Kinderwunschkliniken trennt das Dax sich von der Tochter Curalie. Sämtliche Aktivitäten des auf Gesundheitsapps spezialisierten Softwareunternehmens werden Ende 2023 eingestellt, wie die Klinikgesellschaft des Konzerns Helios am Freitag in Bad Homburg mitteilte. Laut Konzern wird der Geschäftsbetrieb der Obergesellschaft Curalie GmbH zum Jahresende eingestellt, ebenso wie die Geschäfte fast aller Tochtergesellschaften. Die Curalie-Gesellschaften Meditec und Ibs sollen hingegen verkauft werden.
Michael Sen will Fresenius foussieren
Wie ein Fresenius-Sprecher betonte, dämme der Konzern die Digitalambitionen mit dem Verkauf von Curalie generell nicht ein. Die Digitalisierung bleibe ein Schwerpunkt. So will sich Helios nach eigenen Angaben stärker auf die Digitalisierung der Kernaktivitäten in der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung konzentrieren, etwa durch den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Unterstützung bei Entscheidungen. Es seien neue Funktionen im Management zur Erkundung "neuer Stoßrichtungen" der Digitalisierung geschaffen worden.
Das Aus für Curalie ist Teil eines größeren Plans, mit dem der seit gut einem Jahr amtierende Fresenius-Chef Michael Sen die Geschäfte stärker fokussieren und den hochverschuldeten Dax-Konzern wieder in die Spur bringen will. In diesem Zug hatte Sen im Frühjahr die Trennung von "einer Handvoll" Unternehmensteilen angekündigt.
Inzwischen sind ein Krankenhaus in Peru und die Kinderwunschkliniken der Eugin-Gruppe verkauft. Jüngsten Presseberichten zufolge sollen zudem rund 60 Reha-Häuser und einige Altersheime der österreichischen Tochter Vamed zum Verkauf stehen. Das Vorhaben solle einen Wert von 600 bis 800 Mill. Euro haben, hieß es. Fresenius hatte einen Kommentar dazu auf Anfrage abgelehnt.