Fusion von Mitsubishi Fuso und Hino biegt auf Zielgerade ein
Fusion von Mitsubishi Fuso und Hino biegt auf Zielgerade ein
Japanisches Kartellamt begrenzt offenbar Toyotas Einfluss
mf Tokio
Knapp zwei Jahre nach der Ankündigung steht der Zusammenschluss der japanischen Lkw-Tochter von Daimler Truck und der Nutzfahrzeugsparte von Toyota vor dem Abschluss. Laut einem Bericht der Finanzzeitung „Nikkei“ wollen Mitsubishi Fuso Truck and Bus und Hino Motors den Fusionsvertrag bereits im Mai unterschreiben. Die dabei gegründete Dachgesellschaft, die beide Unternehmen vollständig besitzen wird, soll dann im April 2026 an die Tokioter Börse gehen. Die zwei Lkw-Hersteller dementierten den Bericht nur indirekt, die Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Elektrifizierung als Herausforderung
Lkw-Hersteller sind mit Veränderungen wie Elektrifizierung und autonomem Fahren konfrontiert. Angesichts der Bedrohung in diesen Bereichen durch aufstrebende chinesische Konkurrenten und zusätzlich durch die erhöhten US-Einfuhrzölle schließen sich die zwei Unternehmen zusammen. Toyota, Hino, Daimler Truck und Mitsubishi Fuso hatten im Mai 2023 eine vorläufige Vereinbarung getroffen, um die Fusion bis Ende 2024 abzuschließen. Eine endgültige Einigung wurde jedoch im Februar 2024 aufgrund der Folgen der Manipulation von Motordaten durch Hino auf unbestimmte Zeit verschoben. Erst nachdem Hino sich im Januar bereit erklärt hatte, eine Strafe von 1,2 Mrd. Dollar in den USA zu zahlen, um den Fall beizulegen, wurden die Fusionsgespräche wieder aufgenommen.
Toyota hält derzeit 50,1% an Hino, Daimler Truck 89,3% an Mitsubishi Fuso. Während Toyota und Daimler Truck voraussichtlich zu gleichen Teilen an der neuen Holding beteiligt sein werden, würde Toyotas Stimmrechtsanteil unter 20% liegen. Möglicherweise hat die Japan Fair Trade Commission aufgrund kartellrechtlicher Bedenken Toyota aufgefordert, ihren Einfluss zu reduzieren.