Gea legt Gewinnsprung hin
ab Düsseldorf
Lieferengpässe und Kostensteigerungen auf breiter Front treiben allmählich auch das Gea-Management um. Zwar wähnt sich Gea-Chef Stefan Klebert auf Kurs zu den Jahreszielen, sind darin die im Gesamtjahr erwarteten Kostensteigerungen von 25 Mill. Euro doch berücksichtigt. Daher bestätigte Klebert die für 2021 ausgegebenen Ziele – organisches Umsatzwachstum von 5 bis 7%, bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) zwischen 600 und 630 Mill. Euro sowie eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) von 23 bis 26%. Gleichwohl geht der Gea-Chef davon aus, dass das schwierige Umfeld die Industrie bis weit ins nächste Jahr begleiten wird.
Auf der anderen Seite steht die ungebrochene Nachfrage, die dem auf die Lebensmittelindustrie spezialisierten Maschinenbauer im dritten Quartal ein sattes Orderplus bescherte. Wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht, schnellte der Auftragseingang um fast 28 % auf 1,35 Mrd. Euro. Darin enthalten sind nach den Angaben auch vier Großaufträge im Gesamtvolumen von 167 Mill. Euro. Insbesondere die Segmente Separation & Flow Technologies, Liquid & Powder Technologies sowie Food & Healthcare Technologies warteten mit „deutlich zweistelligen Wachstumsraten“ auf.
Nicht ganz an den Vorjahreswert anknüpfen konnten dagegen Farm Technologies und Heating & Refrigeration Technologies. Der Konzernumsatz erhöhte sich im Berichtsquartal um fast 5% auf 1,2 Mrd. Euro, organisch war das ein Zuwachs um 6%. Besonders hoch fiel das Wachstum in Asien/Pazifik und Lateinamerika aus. Dazu überproportional verbesserte sich das operative Ergebnis vor Restrukturierungsaufwand um annähend 17% auf 170 Mill. Euro. Entsprechend legte die Marge auf 14,2 (i.V. 12,7)% zu. Damit erreichte Gea im Quartal beinahe das für 2026 ausgegebene Ziel von 15%. Zu der Ergebnisverbesserung trugen alle Divisionen bei.
Dank geringer Abschreibungen konnte das Konzernergebnis im Berichtsquartal auf 81 (43) Mill. Euro nahezu verdoppelt. Einziges Haar in der Suppe ist der auf 8 (–1) Mill. Euro angeschwollene Verlust im Ergebnis aus nicht fortgeführtem Geschäft, der nach den Angaben im Zusammenhang mit einer Rückstellungszuführung für die ehemaligen Bergbauaktivitäten steht.
Trotz der Kostenanstiege gelang Gea die Reduktion des Working Capital. Da zugleich das Anlagevermögen schrumpfte, schnellte der Roce auf 24,6% in die Höhe.
Gea Group | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Auftragseingang | 3926 | 3466 |
Umsatz | 3420 | 3404 |
Bereinigtes Ebitda | 445 | 391 |
Ebit | 283 | 186 |
Konzernergebnis | 215 | 118 |
Free Cash-flow | 349 | 339 |
Nettofinanzposition | 358 | 59 |
Börsen-Zeitung |