Gekommen, um zu bleiben
Gekommen, um zu bleiben: Das Homeoffice
Neue Arbeitsformen
ste Hamburg
Als nach Beginn der Coronavirus-Krise 2020 schnelle Infektionsschutzmaßnahmen gefragt waren, avancierte das Arbeiten von zu Hause zu einer weit verbreiteten Arbeitsform. Die Verlagerung von Arbeit ins Homeoffice, gestützt durch digitale Technologien, führte zu neuen Erfahrungen der Arbeitskultur in Unternehmen. Nach Abklingen der Pandemie scheint nicht mehr infrage zu stehen, ob, sondern nur, in welchem Umfang sich Homeoffice und mobiles Arbeiten dauerhaft auf breiter Ebene behaupten werden. Das zeigen Studienergebnisse.
Die regelmäßige Arbeit im Homeoffice sei für etwa 25% der Beschäftigten und 69% der Unternehmen zur neuen Normalität geworden, meldeten im März das Ifo-Institut und der Immobilienberater Colliers nach einer Untersuchung in sieben deutschen Großstädten und kamen zu der Prognose, dass der Büroflächenbedarf in diesen Städten bis 2030 um 12% abnehmen dürfte. Unternehmen holten ihre Mitarbeiter zwar zurück ins Büro, doch sei die Homeoffice-Quote in Deutschland seit knapp zwei Jahren stabil. Viele Firmen setzten auf feste Präsenztage für die persönliche Zusammenarbeit und Homeoffice an den übrigen Tagen.
Kündigung als Option
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine gerade veröffentlichte Studie im Auftrag des Autozulieferers Continental. In einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov unter mehr als 2.000 Büroangestellten in Deutschland habe zwar fast jeder Zweite (47%) angegeben, seinen Job kündigen zu wollen, wenn Homeoffice nicht mehr ermöglicht oder stark eingeschränkt würde. Zugleich empfänden es knapp zwei Drittel (62%) aber als optimal, mindestens die Hälfte der wöchentlichen Arbeitszeit oder mehr im Büro zu verbringen. Mehr als die Hälfte der Befragten (53%) würde zudem für eine höhere Bezahlung auf Homeoffice verzichten. Für mehr als ein Drittel (38%) käme ein solcher Verzicht hingegen nicht infrage.
Der Dax-Konzern aus Hannover gibt selbst an, 2016 weltweit flexible Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten etabliert zu haben. Seitdem habe sich ein Verhältnis von 60% Vor-Ort- und 40% mobiler Arbeit als „besonders sinnvoll“ erwiesen.