Gewinn von LVMH fällt stärker als gedacht
Der Gewinn des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy) ist im vergangenen Jahr noch stärker zurückgegangen als erwartet. Gegen Jahresende griffen die Kunden zwar insbesondere im wichtigen Leder- und Modesegment wieder mehr zu und der Umsatz stieg konzernweit leicht, wie das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss in Paris mitteilte. Nachdem der Konkurrent Richemont vor einigen Wochen jedoch unerwartet starke Geschäfte vermeldet hatte, reichte das den Anleger nun nicht. Die EuroStoxx 50-Aktie rutscht nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um 5% ab.
Auf Jahressicht legten die Erlöse von LVMH abseits von Währungseffekten und ohne Berücksichtigung von Zu- und Verkäufen von Unternehmensteilen um 1% auf 84,7 Mrd. Euro zu. Der operative Gewinn sank um 14% auf 19,6 Mrd. Euro und damit noch etwas stärker als von Analysten erwartet. Gleiches galt für den Gewinn unter dem Strich, der um 17% auf 12,6 Mrd. Euro fiel.
Im vierten Quartal stieg der Umsatz zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ebenfalls um 1%. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten für das Schlussquartal ein Minus von 1% erwartet.
Trump könnte Nachfrage nach Luxusgütern ankurbeln
Gegen Jahresende griffen Kunden vor allem in der für LVMH wichtigen Region USA bei den angebotenen Luxusprodukten zu. Baader-Bank-Analysten verwiesen im Vorfeld der Zahlenvorlage bereits auf Aussagen des LVMH-Managements. Demnach sei die gesteigerte Kauflaune in Nordamerika auf eine gewichene Unsicherheit hinsichtlich der Präsidentschaftswahlen zurückzuführen. Es sei davon auszugehen, dass eine wirtschafts- und unternehmensfreundliche Politik von Donald Trump das Wachstum der Nachfrage nach Luxusgütern in Zukunft weiter ankurbeln werde.
Derweil räumt der Luxuskonzern in seinem Portfolio weiter auf: Die Beteiligung an der Marke Stella McCartney wurde veräußert. Stella McCartney werde die Minderheitsbeteiligung nach einer mehr als fünfjährigen Zusammenarbeit zurückkaufen, teilten die Parteien am Montagabend in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Bedingungen des Geschäfts wurden nicht bekannt gegeben. Die Marke wurde von der heute 53-jährigen Tochter des Beatle-Frontmans Paul McCartney gegründet und war in der Vergangenheit Teil des Gucci-Eigentümers Kering.