Der Online-Händler Amazon hat die weltweiten Einzelhandelsbeschränkungen im ersten Quartal genutzt, um Umsatz und Ergebnis rasant zu steigern. Konzernweit kletterten die Erlöse um 44% auf gut 108,5 Mrd. Dollar. Vor allem international zog das Geschäft an.

Die Nettoerlöse zogen dabei um 60% auf 30,7 Mrd. Dollar. Während außerhalb Nordamerikas im ersten Quartal 2020 noch knapp 400 Mill. Dollar Verlust auflief, wurde ein Jahr später ein operativer Gewinn von 1,25 Mrd. Dollar eingefahren. Die Onlinehandelssparte in Nordamerika setzte 40% mehr um und steigerte den operativen Gewinn von 1,3 Mrd. auf 3,45 Mrd. Dollar.

Größter Ergebnistreiber blieb die Cloud-Sparte AWS, deren Ergebnis um 35% auf 4,16 Mrd. Dollar anzog. Konzernweit wurde das operative Ergebnis auf 8,9 Mrd. Dollar mehr als verdoppelt und der Nettogewinn auf 8,1 Mrd. Dollar mehr als verdreifacht. Amazon gibt einen optimistischen Geschäftsausblick und stellt für das laufende Quartal – trotz pandemiebedingter Sonderkosten in Höhe von 1,5 Mrd. Dollar – einen Betriebsgewinn von bis zu 8 Mrd. Dollar in Aussicht. Auch bei den Erlösen schraubte das Unternehmen die Ziele nach oben. Amazon rechnet mit einem Umsatzplus zwischen 24 und 30% auf bis zu 116 Mrd. Dollar.

Die meisten Analysten äußerten sich positiv zu den Quartalszahlen von Amazon. Aufgrund der anhaltend starken Geschäftsentwicklung hob Susquehanna Financial ihr Kursziel auf 5500 Dollar. Laut Bloomberg ist dies das aktuell höchste Kursziel ander Wall Street. Barclays hob das Kursziel von 3860 auf 4300 Dollar, J.P. Morgan von 4400 auf 4600 Dollar und die UBS von 4150 auf 4350 Dollar.

Die Amazon-Aktie verteuerte sich am Freitag nur geringfügig und notierte im US-Handel am frühen Nachmittag bei 3480 Dollar leicht über dem Vortagesschlusskurs. Damit ist der weltgrößte Onlinehändler aktuell mit rund 1,75 Mrd. Dollar bewertet.

Wertberichtigt Seite 6