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Großfusion in der Callcenter-Branche

Die luxemburgische Majorel geht mit dem doppelt so großen Konkurrenten Sitel zusammen. Zusammen sind beide Unternehmen rund 8,7 Mrd. Euro wert.

Großfusion in der Callcenter-Branche

Reuters München/Berlin

Großfusion in der Callcenter-Branche: Die luxemburgische Majorel geht mit dem doppelt so großen Konkurrenten Sitel zusammen. Man habe sich auf Grundzüge einer Übernahme geeinigt, teilte Majorel am Montag mit, an der der Gütersloher Medienriese Bertelsmann mit 39,5% beteiligt ist. Das fusionierte Unternehmen wird mit insgesamt 8,7 Mrd. Euro bewertet. „Mit Majorel haben wir den perfekten Partner gefunden, um die Umsetzung unserer Strategie zu beschleunigen“, sagte Sitel-Gründer und Vorstandschef Laurent Uberti, der das neue Unternehmen lenken soll. Es gehe darum, einen Global Player aufzubauen – „und vielleicht eines Tages den Weltmarktführer“.

Majorel-Chef Thomas Mackenbrock sieht zwar Spielraum für weitere Zukäufe. Aber zunächst liege der Fokus auf der Fusion, die bis Anfang kommenden Jahres über die Bühne gehen soll. Mackenbrock soll künftig unter anderem für das Europa-Geschäft zuständig sein. Eigentümer von Sitel ist die französische Milliardärsfamilie Mulliez, die mit Unternehmen wie dem Sportartikelhändler Decathlon reich geworden ist. Sie soll mit 45% auch größter Aktionär des fusionierten Callcenter-Betreibers werden. Bertelsmann lässt seinen Anteil auf zunächst 17,3% verwässern und zieht zusätzlich Geld aus Majorel heraus. Die börsennotierte Majorel soll dabei in Sitel aufgehen, das fusionierte Unternehmen soll an der Amsterdamer Börse Euronext gelistet bleiben. Zusammen kommen Majorel und Sitel auf 5,4 Mrd. Euro Umsatz und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von mehr als 1 Mrd. Euro. Die geplanten Einsparungen von 100 Mill. Euro sind darin schon eingerechnet. Bertelsmann hatte die Callcenter der Tochter Arvato 2018 mit denen des marokkanischen Partners Saham zusammengelegt und unter dem Namen Majorel 2021 an die Amsterdamer Börse gebracht. Dort wurde Majorel zuletzt mit knapp 2,6 Mrd. Euro bewertet.