Grünenthal erwirbt Bayer-Medikament
ab Köln
– Bayer setzt die Portfoliobereinigung mit dem Verkauf eines Medikaments aus der Pharmasparte fort. Für bis zu 500 Mill. Euro gehen die weltweiten Produktrechte für das Testosteronpräparat Nebido an das Familienunternehmen Grünenthal, wie mitgeteilt wird. „Diese Veräußerung ist Teil der laufenden Transformation unseres Pharmageschäfts, das sich auf Schlüsselbereiche zukünftiger medizinischer Innovation konzentriert“, wird Marianne De Backer, Mitglied des Executive Committee der Pharmadivision, zitiert. Der Erlös werde Investitionen in künftige Innovationen unterstützen, heißt es. Bayer standen UBS als Finanzberater und Allen & Overy als Rechtsberater zur Seite.
Während Nebido für Bayer eine untergeordnete Rolle spielt – 2021 wurden mit dem Medikament 117 Mill. Euro erlöst, bei einem Pharmaumsatz von über 18 Mrd. Euro –, kalkuliert Grünenthal für 2023 mit einem Beitrag zum operativen Ergebnis von 100 Mill. Euro. 2021 hatte das Aachener Familienunternehmen operativ 370 Mill. Euro verdient.
Nebido ist nach den Angaben die einzig zugelassene Injektionsbehandlung bei Testosteronmangel bei Männern. Das Medikament ist in mehr als 80 Ländern zugelassen, verfügt in der EU noch bis März 2024 über Patentschutz und in den USA bis Mai 2027. Zum Verkaufspaket gehört auch das Vertragsgeschäft für Nebido in den USA. Dort vertreibt die irische Endo Pharmaceuticals den Wirkstoff als Lizenznehmer. Die Transaktion steht noch unter Genehmigungsvorbehalten, soll aber bis Ende 2022 abgeschlossen sein.