Habeck will Einstieg bei Tennet prüfen
dpa-afx/Reuters Berlin
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will einen staatlichen Einstieg beim Stromnetzbetreiber Tennet prüfen. Der Grünen-Politiker sagte am Mittwoch, es gebe mit Tennet Gespräche, die die Finanzsituation für das Deutschlandgeschäft noch einmal analysierten. Er könne die Gespräche nicht weiter kommentieren. Er mache aber keinen Hehl daraus, dass er es für klug hielte, wenn die öffentliche Hand ihren Teil zur Entstehung einer öffentlichen Infrastruktur leisten könne. Ein Tochterunternehmen des niederländischen Konzerns Tennet ist einer der Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland und hat eine wichtige Rolle beim Ausbau der Stromnetze im Zuge der Energiewende. Habeck verwies auch darauf, dass der Netzbetreiber Transnet BW, eine EnBW-Tochter, Anteilseigner suche, um seinen Kapitalstock zu vergrößern.
Reuters zitiert Regierungskreise mit der Aussage, der Bund wolle die Mehrheit am deutschen Teil von Tennet übernehmen. Ziel sei, dass die Staatsbank KfW mehr als 50 % halte. Auch eine Komplettübernahme sei denkbar. Der Wert des deutschen Geschäfts wird in der Branche auf um die 5 Mrd. Euro geschätzt. Das Nachrichtenportal Pioneer hatte berichtet, die Bundesregierung wolle die auf Eis gelegten Verhandlungen mit den Niederlanden über einen Einstieg bei Tennet wieder aufnehmen. 2020 hatten die deutsche und die niederländische Regierung eine Absichtserklärung geschlossen. Diese sah ein gemeinsames Vorgehen vor, um die Kapitalbasis von Tennet zu stärken.