Halbleiter für Autos sollen Branchenwachstum sichern

ZVEI: Größenvorteil treibt Übernahmewelle

Halbleiter für Autos sollen Branchenwachstum sichern

sck München – Im weltweiten Halbleitermarkt bieten nach Ansicht des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) Chips für Autos die größten Wachstumschancen. Verbandsvertreter Stephan zur Verth begründete dies mit dem hohen Bedarf der Autoindustrie an Halbleiterbauelementen auf dem Gebiet des autonomen Fahrens. Während der Wert von Halbleitern in Smartphones, Tablets, PCs und Fernsehgeräten bis zum Jahr 2020 abnehme, steige er bei Autos von 350 Dollar (2015) auf rund 400 Dollar, sagte er in einem Pressegespräch in München. Bei Luxusautos liege er sogar bei 800 Euro pro Fahrzeug.Allerdings dämpften auch Schwachstellen im System die Euphorie für Halbleitersensoren. Als Grund hierfür nannte zur Verth die Gefahr von Hackerangriffen bei einer Vollvernetzung des Autos.Das hält die Hersteller aber nicht davon ab, ihre Zukunft in diesem Chipsegment zu suchen. Europäische Halbleiterunternehmen seien hier gut aufgestellt. Sie machten fast die Hälfte des weltweiten Umsatzes mit Chipsensoren aus. Während die anderen Segmente stagnierten, werde die Sensortechnik für Autos “überdurchschnittlich” zulegen. Für 2017 erwartet zur Verth einen weltweiten Branchenzuwachs von 3,3 % auf 346 Mrd. Dollar. Im laufenden Jahr stagniere der Markt.Die derzeitige Übernahmewelle werde getrieben vom Bemühen, in Schlüsselbereichen eine kritische Größe zu erreichen. Jene Firmen, die auf ihren Gebieten eine federführende Position einnähmen, hätten die besten Chancen zu überleben, urteilte der ZVEI-Vertreter.