Handelsgastronomie wächst dynamisch

Studie: Möbelhäuser in Verbrauchergunst vorn - Baumärkte mit Potenzial

Handelsgastronomie wächst dynamisch

ab Düsseldorf – Die Handelsgastronomie ist zu einem festen Bestandteil vieler Einkaufsstätten geworden und hat dynamische Wachstumsaussichten. Für 2019 prognostiziert das Kölner Handelsinstitut EHI dem Markt einen Gesamtumsatz von 10 Mrd. Euro. Das entspreche einer jährlichen Wachstumsrate von 4 %, ausgehend von 9,29 Mrd. Euro, die 2017 umgesetzt wurden, sagte Olaf Hohmann, Spezialist für Handelsgastronomie beim EHI, in einem Pressegespräch. Handelsgastronomie wird dabei definiert als kontinuierliches Angebot von gastronomischen Leistungen sowie von Getränken und verzehrfertig zubereiteten Speisen – die Spannbreite reicht also von Imbissbuden vor den Einkaufsstätten über Angebote im Vorkassenbereich wie beispielsweise Cafés bis hin zu Convenience-Produkten in den Supermarktregalen. Hoher Stammgast-Anteil Hatte sich das EHI 2017 erstmals mit der Handelsgastronomie auseinandergesetzt, folgt nun eine erste umfassende Studie, die in Zusammenarbeit mit den Konsumforschern der GfK erstellt wurde. Befragt wurden dabei mehr als 6 500 Konsumenten. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Jeder zweite Kunde, der Speisen in der Handelsgastronomie erwirbt, kauft auch andere Güter des täglichen Bedarfs. Zudem bringt es die Handelsgastronomie mit 19 % auf einen hohen Anteil an “Heavy Buyern” – definiert als Konsumenten, die mindestens einmal in der Woche verzehrfertige Speisen im Handel erwerben. Zum Vergleich: In der klassischen Gastronomie liegt der Anteil der “Heavy Buyer” lediglich bei 13 %. Zugleich ist der Anteil der Verbraucher, die mindestens einmal monatlich im Handel verzehrfertige Produkte erwerben, mit 44 % ebenfalls höher als in der klassischen Gastronomie (37 %).Mit Blick auf die Verzehrorte haben die Möbelhäuser die Nase eindeutig vorn. Nur 38 % der Möbelhausbesucher nehmen das gastronomische Angebot überhaupt nicht wahr. 49 (Mitnahme: 4) % der Verbraucher entscheiden sich in Möbelhäusern für den Verzehr vor Ort. Ein anderes Bild ergibt sich für Supermärkte. Dort gibt zwar nur knapp ein Drittel der Befragten an, keine verzehrfertigen Speisen zu kaufen. Der Anteil derer, die die Speisen vor Ort zu sich nehmen, liegt allerdings bei schmalen 8 %, während 45 % angeben, die Speisen mitzunehmen. Großes, nicht ausgeschöpftes Potenzial liegt gemäß der Studie in Kaufhäusern sowie Baumärkten/Gartencentern, dort ist der Anteil der Nicht-Gastro-Kunden mit 60 % bzw. 64 % überdurchschnittlich groß. Döner und Currywurst Zu den wichtigsten Kaufaspekten in der Handelsgastronomie gehören nach der Studie ein sauberes, hygienisches Umfeld, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sowie frische und qualitativ hochwertige Zutaten. Legen die Konsumenten beim Verzehr vor Ort höchsten Wert auf saubere Toiletten (89 %) und eine angenehme Atmosphäre (80 %), geben bei der Mitnahme der Erhalt der Appetitlichkeit (87 %) und die Dichte der Verpackung (83 %) den Ausschlag. Verbesserungspotenzial machen die Konsumenten bei der Angebotsvielfalt aus. Das betrifft sowohl die Frische und Qualität der Speisen als auch den Wunsch nach vegetarischen und glutenfreien Speisen. Am häufigsten gekauft werden in der Handelsgastronomie dagegen belegte Brötchen, Sandwiches, Döner und (Curry-)Wurst.