Händler dürfen entspannen

GfK-Studie: Laden-Einzelhandel in Deutschland wächst 2016 um 0,8 Prozent

Händler dürfen entspannen

Im stationären Einzelhandel wird sich die solide Konjunktur des Vorjahres auch 2016 fortsetzen. Für die Länder der EU prognostiziert der Marktforscher GfK ein anhaltendes, jedoch insgesamt gebremstes nominales Wachstum von 1,1 % nach 3,0 % auf Euro-Basis. Obwohl die Verbraucher über mehr Geld für Konsum verfügen, geben sie dieses vorwiegend nicht im Einzelhandel aus, sondern zum Beispiel für Reisen.md Frankfurt – Im stationären Einzelhandel wird sich die solide Konjunktur von 2015 in diesem Jahr fortsetzen. Für die 28 Länder der EU prognostiziert der Marktforscher GfK gemäß einer Studie ein anhaltendes, jedoch insgesamt gebremstes nominales Wachstum von 1,1 % auf Euro-Basis. Im Vorjahr hatten die Händler im Vergleich zu 2014 den Angaben zufolge 3 % mehr Umsatz gemacht.Besonders positive Entwicklungen erwartet die GfK in Rumänien (+ 7,2 %) sowie in den baltischen Staaten (zwischen 3,8 und 4,9 %), die sukzessive zu den reiferen Märkten aufschließen. Mit einer starken Dynamik rechnen die Analysten im schwedischen (+4,8 %) und spanischen (+3,7 %) Ladeneinzelhandel. Druck durch E-CommerceDer stationäre Einzelhandel in Deutschland bleibe durch das anhaltende Wachstum des E-Commerce unter Druck. Der Online-Handel werde auch 2016 Anteile hinzugewinnen. Die Einzelhandelskaufkraft dürfte aber stärker wachsen, heißt es, und – aus Sicht des stationären Einzelhandels – das E-Commerce-Wachstum überkompensieren. Per saldo rechnet die GfK für dieses Jahr mit einem moderaten Wachstum im deutschen Ladeneinzelhandel von 0,8%. 15 948 Euro pro EU-BürgerIn den meisten europäischen Ländern sei 2015 die Wirtschaftsleistung bei zugleich rückläufiger Arbeitslosigkeit gewachsen. Diese Entwicklung spiegele sich in der nominalen Kaufkraft wider, die laut der Studie in der EU im Schnitt um 3,7 % zum Vorjahr stieg. So standen einem EU-Bürger durchschnittlich 15 948 Euro für Konsum, Miete, Sparen oder Altersvorsorge zur Verfügung.Wie die GfK feststellt, profitierten die europäischen Konsumenten 2015 von niedrigen Energie- und Benzinkosten, guten wirtschaftlichen Rahmendaten sowie einem Anstieg privater Vermögen in vielen europäischen Ländern. Die Profiteure dieser positiven Rahmenbedingungen seien allerdings in erster Linie andere Bereiche als der Einzelhandel gewesen. Die Tendenz, dass sich der Anteil des Einzelhandels am privaten Konsum reduziert, habe sich also auch 2015 fortgesetzt. Die Quote liege nun im EU-Durchschnitt bei 30,4 %. Obwohl die Verbraucher über mehr Geld für Konsumausgaben verfügen, geben sie dieses laut GfK vorwiegend nicht im Einzelhandel aus, sondern für Dienstleistungen, Reisen und Freizeitaktivitäten.Studienleiter und GfK-Einzelhandelsexperte Gerold Doplbauer sagte mit Blick auf dieses Jahr, es bleibe abzuwarten, “wie sich die Flüchtlingskrise, die Terrorgefahr in Europa sowie die anhaltende wirtschaftliche Schwäche in aufstrebenden Volkswirtschaften auf die Investitionsfreude der Unternehmen und der Verbraucher in Europa auswirken”.