Handwerker-Software-Anbieter Plancraft erhält 12 Mill. Euro – Creandum steigt ein
Creandum steigt
bei Plancraft ein
Software-Anbieter will Handwerker-Branche digitalisieren
kro Frankfurt
Die Bauwirtschaft steckt in der Krise und mit ihr auch das Handwerk. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der hierzulande registrierten Insolvenzen in der Branche laut Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) um gut 23% auf 4.050 Fälle gestiegen. Grund waren die anhaltende Konjunkturflaute, eine schleppende Nachfrage nach handwerklichen Gütern und Dienstleistungen und natürlich auch der Fachkräftemangel.
Wie gut, dass in der Branche – zumindest mit Blick auf letztgenannte Herausforderung – noch nicht alle Register gezogen sind. Denn mithilfe von Digitalisierung lassen sich bekanntlich einige Effizienzen heben. Das Handwerk steckt hier laut einer IFH-Köln-Studie allerdings noch in den Startlöchern. Dem Thema werde „insgesamt eine eher niedrige Priorität zugeschrieben“, heißt es in der 2023 veröffentlichten Analyse. Betriebsinterne Prozesse seien zudem „nur selten vollständig digitalisiert und laufen teilweise noch komplett analog ab“.
Das Hamburger Start-up Plancraft will daran etwas ändern. Es bietet Handwerksfirmen eine Software zur Digitalisierung von Arbeitsprozessen wie Rechnungserstellung, Baustellendokumentation oder Zeiterfassung. Damit hat Plancraft nun den schwedischen Wagniskapitalgeber Creandum überzeugt, der in der Vergangenheit unter anderem Wetten auf Klarna, Spotify und Taxfix abgeschlossen hat.
Auf Expansionskurs
Creandum ist Hauptinvestor bei einer nun abgeschlossenen Series-A-Finanzierungsrunde, bei der Plancraft insgesamt 12 Mill. Euro eingesammelt hat. Zu den bestehenden Investoren zählen unter anderem der High-Tech Gründerfonds aus Bonn und Bitstone Capital aus Köln. Plancraft wurde 2020 von Julian Wiedenhaus (CEO), Alexander Noll (CPO) und Richard Keil (CTO) gegründet und beschäftigt derzeit gut 40 Mitarbeitende. Zuletzt hatte das Start-up im September 2022 in einer Seed-Finanzierungsrunde 1,9 Mill. Euro eingesammelt. Mit den frischen Mitteln will das Start-up seine Expansion über die DACH-Region hinaus vorantreiben.