Heidelberg Materials hält Quartalsergebnis
hek Frankfurt – Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials hat im dritten Quartal 2022 die hohen Energie- und Rohstoffkosten weitgehend durch Preisanhebungen sowie Energie- und Kosteneinsparungen aufgefangen. Somit blieb das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs mit 874 Mill. Euro mehr oder minder stabil. Das berichtete Resultat fiel nach Firmenangaben um 0,6% höher aus als in der Vorjahreszeit, während es auf vergleichbarer Basis 1,9% weniger waren.
Vorstandschef Dominik von Achten spricht von einem „starken Quartal“. Für die nächsten Monate stellt sich der CEO auf eine leichte Abschwächung der Nachfrage ein, vor allem im Wohnungsbau.
Für das Gesamtjahr erwartet die frühere Heidelberg Cement nun zwischen 2,35 Mrd. und 2,55 Mrd. Euro Geschäftsergebnis. Bezogen auf die Mitte dieser Spanne entspricht das einer Einbuße zu 2021 um 6%. Zuletzt hatten die Heidelberger im Halbjahresbericht einen leichten Rückgang avisiert. Die Energie- und Rohstoffmärkte bleiben hochvolatil, teilt der Konzern weiter mit. Heidelberg Materials steuere mit striktem Kostenmanagement und anhaltenden Preiserhöhungen gegen.
Den Analystenkonsens von 855 Mill. Euro Geschäftsergebnis hat der Hersteller von Zement, Zuschlagstoffen und Beton im dritten Quartal übertroffen. Auch der Umsatz geht mit 5,85 Mrd. Euro – bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseinflüsse ein Anstieg um 13,7% – über die durchschnittliche Analystenschätzung (5,72 Mrd. Euro) hinaus.
Die Investmentbank Stifel Europe zeigt sich zuversichtlich, dass Heidelberg Materials aufgrund des Wachstums auf vergleichbarer Basis die Konsensprognose für 2022 erreicht, obwohl die Preis-Kosten-Spanne wie erwartet negativ gewesen sei. Ein solider Cashflow stütze die Bilanz. Das Jahr 2023 könne aufgrund des hohen Engagements in Europa schwierig werden, doch sei die Gruppe in viel besserer Verfassung als zuvor.
Der Zement- und Klinkerabsatz gab im abgelaufenen Quartal like-for-like deutlich um 5,9% nach, während der Verkauf von Zuschlagstoffen und Fertigbeton knapp das Vorjahresniveau verfehlte und der Asphaltabsatz um 2,6% zulegte. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen erreichte 1,19 Mrd. Euro – ein Rückgang um 2,1%. Somit gab die Marge um 285 Basispunkte auf 20,4% nach.
Nach neun Monaten stehen 2,72 Mrd. Euro Betriebsergebnis vor Abschreibungen in den Büchern; das sind 6,1% weniger als im Vorjahreszeitraum. Denn höhere Absatzpreise hätten in dieser Zeitspanne die signifikant gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise nur teilweise ausgeglichen.
Zum Nettoergebnis macht Heidelberg Materials keine Angaben. Die Absatzmengen seien in den neun Monaten in allen Geschäftsbereichen gesunken. Das führt das Management auf den Verkauf von Geschäftseinheiten und die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine zurück.
Heidelberg Materials | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 15 802 | 13 996 |
Geschäftsergebnis vor Abschreibungen | 2718 | 2896 |
in % des Umsatzes | 17,2 | 20,7 |
Geschäftsergebnis | 1782 | 1953 |
in % des Umsatzes | 11,3 | 14,0 |
Zementabsatz (Mill. t) | 90 | 96 |
Börsen-Zeitung |