Hellofresh zieht aus weniger Umsatz mehr Ergebnis
Hellofresh zieht aus weniger Umsatz mehr Ergebnis
Sparprogramm greift – Free Cashflow schießt nach oben
hek Frankfurt
Der Sparkurs beschert dem Kochboxenversender Hellofresh kräftige Zuwächse bei Ergebnis und Cashflow. Umsatz und Bestellungen geben dagegen deutlich nach. Investoren zeigen sich angetan von der erhöhten Profitabilität im ersten Quartal 2025. „Die Kernaussage ist, dass das Effizienzprogramm wie geplant Wirkung zeigt“, kommentiert der Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies. Die im MDax vertretene Aktie reagierte am Dienstag im Handelsverlauf mit einem Kursplus von 10%.
Free Cashflow zieht kräftig an
Der freie Cashflow kletterte von minus 6,5 Mill. Euro im Startquartal 2024 auf 94,3 Mill. Euro. Hellofresh habe in den ersten drei Monaten mehr Free Cashflow erwirtschaftet als im Gesamtjahr 2024, betont Finanzvorstand Christian Gaertner im Analystencall. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog in dem traditionell ertragsschwachen Quartal von 16,8 Mill. auf 58,1 Mill. Euro an. Das adjustierte Ebit verblieb aber mit -3,7 (-49,8) Mill. Euro im roten Bereich.
Umsatz schrumpft
Kehrseite des Sparkurses ist das rückläufige Geschäftsvolumen: Die Zahl der Bestellungen sank im ersten Quartal um 11,8%, der Umsatz um währungsbereinigt 8,3% auf 1,9 Mrd. Euro. Denn das Kerngeschäft mit Kochboxen, das während der Corona-Pandemie rasant gewachsen war, schrumpft. Das bisher starke Wachstum des relativ neuen Geschäfts mit Fertigessen flaut ab. Regional konzentriert sich die Schwäche auf Nordamerika, während die im Segment International zusammengefassten Länder den Umsatz in den ersten drei Monaten halten konnten.
Sparziel 300 Mill. Euro
„Wir haben im ersten Quartal 2025 unsere Strategie, die sich auf Gewinn und Cashflow statt Umsatzwachstum konzentriert, konsequent umgesetzt“, sagt CEO Dominik Richter. Das Effizienzprogramm erstreckt sich auf Arbeitsproduktivität, Produktion, Personal, Marketing, Einkauf und Investitionen. Es soll 300 Mill. Euro Einsparungen jährlich bis 2026 bringen.
Parallel arbeitet das Management an einem verbesserten Angebot von Kochboxen, die sämtliche Zutaten zum Selberkochen einer Mahlzeit enthalten, und Fertiggerichten.