Logistik

HHLA profitiert von temporär höheren Lagergelderlösen

Der Hamburger Hafenkonzern HHLA hat 2024 von einem höheren Transportvolumen der Intermodalgesellschaften und temporär höheren Lagergelderlösen beim Containerumschlag profitiert. Beim Umschlag selbst ging es kaum voran.

HHLA profitiert von temporär höheren Lagergelderlösen

HHLA profitiert von temporär höheren Lagergelderlösen

Hafenkonzern kommt beim Containerumschlag kaum voran

ste Hamburg

Der Hamburger Hafenlogistikkonzern HHLA hat 2024 nach dem Umsatz- und Ergebnisrückgang im vorangegangenen Jahr wieder zugelegt. Wie das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen am Dienstag mitteilte, stieg der Konzernumsatz im abgelaufenen Turnus um 10,5% auf knapp 1,6 (i.V. 1,45) Mrd. Euro. 2023 waren die HHLA-Erlöse um 8,3% gesunken.

Im Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres hatte sich das Unternehmen zunehmend zuversichtlich über die Wachstumsaussichten geäußert. Auch das operative Ergebnis (Ebit), das sich 2023 halbiert hatte, fiel 2024 besser aus als anfänglich erwartet. Nach einem Plus um rund 23% auf 134 Mill. Euro landete das Ebit in der Mitte der nach dem dritten Quartal auf 125 Mill. bis 145 (i.V. 109) Mill. Euro erhöhten Prognosespanne. Der Konzernjahresüberschuss, 2023 noch um fast 80% auf 20 Mill. Euro eingebrochen, legte den Angaben zufolge auf 33 Mill. Euro zu.

Stagnation in Hamburg

HHLA-Vorstandschefin Angela Titzrath erklärte, besonders der gezielte Ausbau des europäischen Netzwerks habe positiv zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung beigetragen. Das Unternehmen, das seinen Geschäftsbericht 2024 am 26. März vorlegen will, berichtete über einen um 0,9% auf 5,97 Mill. Standardcontainer (TEU) gestiegenen Containerumschlag an den Seehafenterminals. Dabei kamen die Wachstumsimpulse von ausländischen Standorten. Der Umschlag an den Hamburger Hafenterminals, 2023 um 6,3% gesunken, blieb mit 5,69 Mill. TEU nahezu unverändert.

Nach jahrelangen Rückschlägen des Hamburger Hafens im internationalen Wettbewerb setzt die Stadt nun auf eine neue Partnerschaft mit dem weltgrößten Reedereikonzern MSC bei der HHLA. Nach dem im November vollzogenen Erwerb der Minderheitsbeteiligung durch das in Genf ansässige Unternehmen wird die HHLA künftig als Joint Venture von Hamburg mit einem Anteil von 50,1% und von MSC mit einem Anteil von 49,9% geführt. Beide Anteilseigner haben eine Eigenkapitalfinanzierung der HHLA binnen sechs Jahren von 450 Mill. Euro zugesagt. Zudem will MSC den eigenen Umschlag an den Hamburger HHLA-Terminals bis 2031 schrittweise auf 1 Mill. TEU pro Jahr ausweiten und die Deutschlandzentrale in Hamburg ansiedeln.

Rückzug von der Börse

Der seit 2007 gelistete Teilkonzern Hafenlogistik, der von der Börse genommen werden soll, steigerte den Umsatz 2024 um 10,8% auf 1,56 Mrd. Euro. Das Ebit legte um 26,8% auf 118 (i.V. 93) Mill. Euro zu und erreichte die nach dem dritten Quartal erhöhte Prognosespanne von 110 Mill. bis 130 Mill. Euro. Neben einem starken Anstieg der Transportvolumina im Hinterlandverkehr um 11,6% auf 1,78 Mill. TEU hätten sich höhere Lagergelderlöse aufgrund einer längeren Verweildauer umgeschlagener Container an den Hamburger Terminals positiv ausgewirkt.

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