H&M verkauft im Internet erstmals fremde Modemarken
md Frankfurt
Die Modekette Hennes&Mauritz (H&M) bietet online erstmals auch Kleidung anderer Marken an, etwa von Lee und Wrangler. Zunächst würden solche Waren nur über die schwedische und deutsche Plattform verkauft, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Damit macht der Textilhändler aus Schweden u. a. Zalando und About You Konkurrenz. Das Angebot soll um weitere Marken und Märkte ergänzt werden, so der Sprecher.
Derzeit ist Zalando Europas größter Online-Modehändler. Das Unternehmen versteht sich verstärkt auch als Plattform, über die andere Händler, Modemarken oder stationäre Läden ihre Waren veräußern können. H&M ist hinter der Zara-Mutter Inditex die weltweit zweitgrößte Modekette. Wachsen will das Unternehmen vor allem durch den Ausbau des Online-Geschäfts und den Eintritt in neue Märkte.
H&M hat in den Wintermonaten einen Wachstumssprung hingelegt. Im ersten Geschäftsquartal (28. Februar) wuchs der Umsatz im Vergleich zur Vorjahreszeit um 23% auf 49,2 Mrd. skr (4,7 Mrd. Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Im vorangegangenen Quartal war die Steigerung mit 8% deutlich geringer ausgefallen. In lokaler Währung habe das Plus zwischen Dezember und Ende Februar bei 18% gelegen. Das deute darauf hin, dass sich das Wachstum im Februar auf 14% verlangsamt habe, so Analysten von Credit Suisse.
Der Krieg in der Ukraine und die Filialschließungen in Russland aus Protest gegen den Angriff auf die Ukraine könnten Analysten zufolge im Rest des Jahres zu weiteren Dämpfern führen. Laut RBC-Analyst Richard Chamberlain stehen Mittel- und Osteuropa für etwa 12% des Konzernumsatzes.
Mit Blick auf das erwartete Abebben der Pandemie hatte sich H&M zuletzt ehrgeizige Ziele gesetzt. So will die Gruppe spätestens bis 2030 den Umsatz von 2020/21 (19,4 Mrd. Euro) verdoppeln.