Holcim hebt Umsatzausblick an
hek Frankfurt – Nach einem Umsatzsprung um 12,7% auf vergleichbarer Basis auf 14,7 Mrd. sfr hebt der Baustoffkonzern Holcim seinen Jahresausblick an. Das Management stellt nun mindestens 10% Erlöswachstum in Aussicht. Zuletzt hatte Holcim vor drei Monaten vergleichbar mindestens 8% Zuwachs prognostiziert.
Das wiederkehrende Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll weiterhin höher ausfallen als 2021. In der ersten Jahreshälfte legte es, bereinigt um Währungsverschiebungen sowie um Zu- und Verkäufe, um 5,7% auf 2,17 Mrd. sfr zu. Die Aktie reagierte am Mittwoch im Handelsverlauf mit einem Kursanstieg um 5%. Laut der Investmentbank Jefferies liegt der operative Gewinn deutlich über den Erwartungen. Auch Stifel Europe Research bescheinigt Holcim ein starkes Quartal.
Der Anstieg des Halbjahresertrags bleibt allerdings hinter dem Umsatzplus zurück, so dass die Marge um 1 Prozentpunkt auf 14,8% nachgab. Der freie Cashflow schrumpfte sogar um zwei Drittel auf 275 Mill. sfr. Für das Gesamtjahr strebt Holcim weiter mehr als 3 Mrd. sfr freien Mittelzufluss an. Unter dem Strich stehen bis Juni 1,16 Mrd. sfr Gewinn, 38% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Im zweiten Quartal kam Holcim auf 8,24 Mrd. sfr Umsatz, vergleichbar ein Anstieg um 13,6%. Das wiederkehrende Ebit legte um 7% zu. Konkurrent Heidelberg Cement berichtet an diesem Donnerstag über das zweite Quartal. Analysten rechnen mit einem Rückgang des operativen Ertrags vor Abschreibungen um ein Zehntel auf 1,07 Mrd. Euro.
CEO Jan Jenisch hebt in der Mitteilung die Dach- und Dämmungsgeschäfte hervor, die auf Kurs seien, 2022 einen Pro-forma-Umsatz von 3,5 Mrd. sfr zu erreichen. Das neue Segment Lösungen & Produkte, das durch den Kauf des US-Dachspezialisten Firestone Building Products entstand, steuerte im Halbjahr mit 2,6 Mrd. sfr 18% zu den Gesamterlösen bei. Bis 2025 sollen es 30% werden. Für das Gesamtjahr 2022 peilt Holcim ein zweistelliges Umsatzwachstum der Sparte auf nunmehr über 5 Mrd. sfr an.
Der Schweizer Konzern bescheinigt sich „große Fortschritte“ bei der Umgestaltung des Portfolios, die darauf abzielt, das Gewicht der CO2-intensiven Zementherstellung zu verringern. Zuletzt hat Holcim unter anderem den Anbieter von Fassadenbau- und Wärmedämmsystemen Cantillana erworben.
Die starke Energieverteuerung könne Holcim ausgleichen, sagt Jenisch in der Telefonkonferenz. Der CEO verweist auf Energieeffizienzmaßnahmen und langfristige Einkaufsverträge zu Preisen unterhalb des Sportmarkts. Zudem habe Holcim die Verkaufspreise erhöht und so die recht starke Inflation vollumfänglich ausgleichen können.
Holcim | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Halbjahr | ||
in Mill. sfr | 2022 | 2021 |
Umsatz | 14 681 | 12 556 |
Wiederkehrendes Ebit | 2 173 | 1 983 |
in % des Umsatzes | 14,8 | 15,8 |
Konzerngewinn * | 1 157 | 839 |
Gewinn je Aktie (sfr) | 1,90 | 1,36 |
Freier Cashflow | 275 | 814 |
Nettofinanzschulden | 13 365 | 12 438 |
*) Anteil AktionäreBörsen-Zeitung |