hek Frankfurt – Der Online-Möbelhändler Home24 stellt sich auf ein angespanntes Marktumfeld mit verstärkter Volatilität ein. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Rohstoff- und Energiepreise und Lebenshaltungskosten könnten die Konsumstimmung dämpfen. Daher kündigt der Vorstand an, gesteigerten Wert auf die Beibehaltung der Kernprofitabilität gegenüber der Umsatzausweitung zu legen. Ohnehin lässt das Wachstum nach, da der Nachfrageschub ausläuft, den die Corona-Pandemie ausgelöst hat.

Für 2022 plant Home24 nach eigenen Angaben mit 2 bis 17% Umsatzwachstum in lokalen Währungen. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll zwischen 1% und 5% der Erlöse herauskommen. Im ersten Quartal habe sich die Marktnachfrage bereits abgeschwächt, teilt das Unternehmen mit. Die Neuerwerbung Butlers ist mit neun Monaten in der Prognose berücksichtigt. Unterstellt man für diesen Zeitraum einen Umsatzbeitrag von etwa 80 Mill. Euro, würden die Erlöse von Home24 alt am unteren Ende der Spanne um 10% schrumpfen und am oberen um 5% steigen. Auch die Margenprognose würde wohl wesentlich niedriger ausfallen – Butlers schrieb 2021 operativ deutlich schwarze Zahlen.

Im abgelaufenen Jahr fiel das adjustierte Ebitda auf 1,4 Mill. Euro und damit nah an die Nulllinie zurück. Der Umsatz erreichte 615,5 Mill. Euro, das ist ein währungsbereinigter Anstieg um 27%. Home24 sei 2021 erneut profitabel gewachsen, obwohl der Markt für Home Living in Deutschland zurückgegangen sei, sagt CEO Marc Appelhoff.

Hohe Frachtkosten und gestörte Lieferketten würden auch im laufenden Jahr belasten, erwartet Home24. Auf der Habenseite verbucht das Unternehmen die Übernahme von Butlers zum 1. April, durch die man Zugang zu 40 Millionen Besuchern jährlich bekomme. Das Management will sich auf Sortimentserweiterung, Marktpositionierung und Eigenmarken sowie Investitionen in einen kuratierten Marktplatz konzentrieren.

Mit Butlers baut Home24 ihr Geschäft mit Accessoires und Dekoware aus, die im Sortiment bisher kaum eine Rolle spielen. Die neue Tochter verkauft Haushaltswaren, Tischdekoration, Wohnaccessoires, Heimtextilien und Ge­schenkartikel. Der Verkauf erfolgt vorwiegend über stationäre Geschäfte, der Online-Anteil beträgt früheren Angaben zufolge 25%.