Baumarktbranche

Hornbach hebt Jahresprognose an

Die Hornbach-Gruppe hat Zahlen für das erste Quartal (31. Mai) vorgelegt, die besser ausfielen als erwartet. Zudem wurden die Jahresziele leicht angehoben bzw. präzisiert. Die Aktien der Holding und der ebenfalls börsennotierten Baumarkt-Tochter...

Hornbach hebt Jahresprognose an

md Frankfurt

Die Hornbach-Gruppe hat Zahlen für das erste Quartal (31. Mai) vorgelegt, die besser ausfielen als erwartet. Zudem wurden die Jahresziele leicht angehoben bzw. präzisiert. Die Aktien der Holding und der ebenfalls börsennotierten Baumarkt-Tochter setzten daraufhin zu Höhenflügen an. Die Papiere der Holding schlossen am Freitag 19% fester mit 99,55 Euro, die Hornbach-Baumarkt-Titel legten um 12% auf 37,75 Euro zu. Die Notierungen hatten nach dem vor einem Monat veröffentlichten Jahresausblick (vgl. BZ vom 28. Mai) nachgegeben, da der angekündigte Gewinnrückgang im Gesamtjahr Anleger verstimmt hatte. Die Quartalszahlen und die erhöhte Prognose sorgten nun für Entspannung bei Investoren und Applaus von Analysten. Thomas Maul von der DZBank attestierte dem Konzern einen überraschend starken Auftakt ins Geschäftsjahr (28. Februar). „Beeindruckend ist aus unserer Sicht besonders der Anstieg des Online-Umsatzes um rund 71% auf 375 Mill. Euro“, so der Experte. Die Anhebung bzw. Präzisierung der Jahresziele nannte er „ermutigend“. Warburg-Analyst Thilo Kleibauer sieht durch das Quartalsergebnis die starke Stellung von Hornbach im Online-Handel untermauert, ebenso die deutlich überdurchschnittliche Entwicklung in der Baumarktbranche. Die überzeugende Langfriststrategie sei noch nicht ausreichend gewürdigt worden.

Die Holding weist für das erste Quartal einen Umsatz von 1,68 Mrd. Euro aus; ein Plus von 6,4% im Vorjahresvergleich. Knapp ein Fünftel der Erlöse machte der Konzern nach eigenen Angaben mit Online-Orders sowie „Click & Collect“, also der Bestellung im Internet und Abholung in den Märkten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), bereinigt um nichtoperative Effekte, ging um 2,2% auf 169 Mill. Euro zurück, was Hornbach durch den Mehraufwand im Marktbetrieb und in der Logistik sowie erhöhte Ausgaben für Marketing und Instandhaltung erklärt.

Für 2021/22 rechnet der Konzern nun mit einem Wachstum von 1% bis 5%. Bisher war Hornbach von einem Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau (5,46 Mrd. Euro) ausgegangen. Das bereinigte Ebit wird auf 290 bis 326 Mill. Euro geschätzt. Damit würde das Ergebnis im besten Fall das Vorjahresniveau erreichen. Bislang hieß es, der operative Gewinn werde unter dem Rekordwert von 2020/21 liegen, aber den Wert von 2019/20 erheblich übertreffen. Angestrebt wird eine bereinigte Ebit-Marge in einer Spanne von 5,3% bis 5,7%. Im Teilkonzern Baumarkt wird ein bereinigtes Ebit von 240 bis 278 Mill. Euro bzw. eine bereinigte Ebit-Marge zwischen 4,6% und 5,2% erwartet.

Hornbach Holding
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal*
in Mill. Euro20212020
Umsatz16781577
 Baumärkte15761492
Ebit169173
 Baumärkte154160
Nettoergebnis9397
Operativer Cash-flow238387
Investitionen (Capex)5527
Flächenbereinigtes Umsatzwachstum (DIY) 4,3 17,5
*) 1. März bis 31. MaiBörsen-Zeitung