Immobilienkonzern Hamborner lässt Vorsicht walten
Hamborner Reit lässt Vorsicht walten
Immobilienkonzern will künftig weniger ausschütten
hek Frankfurt
Die veränderte Dividendenstrategie des Gewerbeimmobilienkonzerns Hamborner Reit stößt am Kapitalmarkt auf Nachsicht. Seit der Bekanntgabe vor einer Woche hat die im SDax vertretene Aktie rund 11% zugelegt. Offenbar können Investoren damit leben, dass Hamborner fortan mehr Geld im Unternehmen halten will.
60 bis 70 statt 76 Prozent
An die Aktionäre sollen künftig noch zwischen 60 und 70% des operativen Gewinns aus der Vermietung (Funds from Operations, FFO) fließen. In den vergangenen zehn Jahren waren es im Schnitt 76%. Für das laufende Jahr zeichnet sich damit, ausgehend von der Mitte der Prognosespannen, eine Dividendenkürzung um ein Viertel ab. Die Ausschüttung für 2024 bleibt allerdings auf dem Vorjahresniveau von 0,48 Euro je Aktie.
Näheres am 8. Mai
Weitere Informationen zur neuen Dividendenstrategie und zu den Entscheidungskriterien für die Ausschüttungshöhe kündigt Hamborner für 8. Mai an. Dann steht der Bericht über das erste Quartal 2025 an. Die angekündigte Kürzung führt Hamborner auf erhöhte Kosten und Unsicherheiten an den Immobilienmärkten zurück. Die Kostensteigerungen für Instandhaltung, Personal und Verwaltung werden auf 10 bis 20% veranschlagt. Auch mittelfristig sei mit höheren Aufwendungen zu rechnen, bestätigt Hamborner bei der Vorlage des Geschäftsberichts 2024.
Büros und Nahversorgung
Hamborner ist in Büro- und Nahversorgungsimmobilien investiert. Der Verkehrswert des Portfolios beläuft sich auf 1,44 Mrd. Euro. Bei den Wertansätzen zeichne sich eine Stabilisierung ab, versichert der Konzern. 2024 belief sich die Abwertung auf 1,9%.
In der Prognose für 2025 lässt Hamborner mögliche weitere An- und Verkäufe von Immobilien außen vor. Das wird mit Marktunsicherheiten begründet. Die im Februar veröffentliche Prognose für 2025 wird bestätigt. Demnach werden die Mieterlöse auf 87,5 bis 89 (2024: 93) Mill. Euro und der FFO auf 44 bis 46 (51,6) Mill. Euro sinken. Die Rückgänge führt das Management vor allem auf die Veräußerung von Bestandsimmobilien zurück. Beim Ergebnis schlagen außerdem erhöhte Kosten durch. Die Finanzlage bezeichnet Hamborner als „weiterhin komfortabel“. Der Verschuldungsgrad (Loan-to-value) lag Ende 2024 bei 43,7%.