Textilkonzern

Inditex erzielt Rekord­ergebnis

Der größte Modeverkäufer der Welt steigerte im letzten Jahr Umsatz und Gewinn und verzeichnet auch einen guten Auftakt des Frühjahrsgeschäfts. Der Kostenanstieg blieb unter dem der Verkäufe und die Aktionäre bekommen eine üppige Dividendenerhöhung.

Inditex erzielt Rekord­ergebnis

ths Madrid

Der spanische Textilkonzern Inditex konnte im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis einfahren, trotz der Schließung seiner rund 600 Geschäfte in Russland und der Ukraine, der Corona-Beschränkungen in China und der Preisexplosion. Der Umsatz des weltweit führenden Modehändlers wuchs gegenüber 2021 um 18 % auf 32,57 Mrd. Euro und der Nettogewinn erhöhte sich von Februar bis Februar um 27 % auf 4,13 Mrd. Euro, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Das Betriebsergebnis (Ebitda) stieg um 20 % auf 8,65 Mrd. Euro.

Die Jahreszahlen des Betreibers von Modeketten wie Zara, Massimo Dutti oder Pull & Bear entsprachen den Erwartungen der Analysten. Dennoch wurde der Kurs an der Börse abgestraft. Die Anleger waren offenbar von der Aufstockung der Investitionen im neuen Geschäftsjahr auf 1,6 Mrd. Euro überrascht. Inditex steckt weiter Geld in die Digitalisierung und Automatisierung. Der „Hauptteil“ des angekündigten Capex werde jedoch in die Ladenlokale fließen, versicherte CEO Óscar García Maceiras bei der Vorlage der Bilanz. „Inditex ist in 213 Märkten vertreten, überall mit einem niedrigen Marktanteil, da die Branche hochgradig fragmentiert ist. Deshalb sehen wir Wachstumspotenzial.“

Das Online-Geschäft nahm nach den starken Zuwächsen während der weltweiten Lockdowns weniger zu und wuchs nur um 4 % auf 7,8 Mrd. Euro. Die Spanier bestehen auf den Erfolg ihres integrierten Modells von Ladenlokalen und dem Verkauf über das Netz. Der Umsatz legte zu, obwohl die Zahl der Läden um ein Zehntel und die der Verkaufsfläche um 6 % geringer war als 2021. Zara war mit einem Umsatzplus von 21 % auf 23,76 Mrd. Euro einmal mehr der Treiber des Geschäfts.

Inditex konnte die gestiegenen Kosten zum Teil an die Kunden weitergeben. Der Anstieg der Betriebskosten lag mit 15 % unter dem der Umsätze. Nachdem man aus Sorge vor Lieferkettenengpässen das Inventar ausgebaut hatte, normalisierte sich die Situation im vierten Quartal wieder. Mittlerweile bezieht das Unternehmen die Hälfte seiner Artikel aus Fabriken in oder nahe an Europa, wo 60 % des Geschäfts gemacht wird, wie Spanien, Portugal, Marokko und die Türkei.

In den ersten sechs Wochen des neuen Geschäftsjahres bis zum 13.  März wuchs der Umsatz um 17,5 %, wenn man Russland und die Ukraine herausrechnet. Der schwedische Rivale H&M berichtete am Mittwoch, dass sein Umsatz von Dezember bis Februar um 12 % zulegte.

Inditex kündigte an, sein neues Recycling-Konzept Pre-owned nach Großbritannien nun auch in Deutschland und Frankreich einzuführen. Kunden können über diese Plattform gebrauchte Klamotten reparieren lassen, weiterverkaufen oder spenden. Der Konzern erhöhte seine Nettofinanzposition auf gut 10 Mrd. Euro. Die Dividende soll um 29 % auf 1,20 Euro pro Aktie steigen.