Industrie geht 2014 in die Vollen

Deutsche Bank: Produktion von Autos, Maschinen, Elektrotechnik und Chemie wird kräftig anziehen

Industrie geht 2014 in die Vollen

Die großen deutschen Industriebranchen zeigen erste Anzeichen einer Erholung und werden im kommenden Jahr kräftig wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt Deutsche Bank Research. Vor allem die Auto- und Elektrotechnikhersteller werden profitieren. Auch in Maschinenbau und Chemie sollen 2014 dicke Zuwächse bevorstehen.ds Frankfurt – Nach der Durststrecke im laufenden Jahr wird sich die Produktion in den großen deutschen Industriebranchen im kommenden Turnus kräftig beleben. Ein stärkeres Wachstum in den USA und – in geringerem Maße – in China werde die Nachfrage nach Exportgütern made in Germany ankurbeln, erwartet Deutsche Bank Research.Am stärksten werde der Aufschwung für die Autoindustrie sein, die 2014 bei der realen inländischen Produktion nach einem Stagnationsjahr um 6 % zulegen werde, heißt es in der Studie (siehe Grafik). Stützend werde die Nachfrage in Westeuropa wirken, die im nächsten Jahr erstmals seit 2009 wieder steigen werde, weil sich hier inzwischen ein hoher Ersatzbedarf aufgebaut habe. In den USA und China werde die Autonachfrage ebenfalls weiter wachsen, wobei vor allem in Nordamerika die Dynamik wohl nachlassen werde.Sehr optimistisch sind die Analysten auch für die Elektroindustrie, die 2014 nach einem Jahr des Schrumpfens ebenfalls ein Produktionsplus von 6 % erreichen könne – begünstigt von den Megatrends Energiewende, Automatisierung der Produktion, Breitbandausbau, Elektromobilität und Cloud Computing. Mit ihrem breiten, innovativen Produktportfolio würden deutsche Hersteller von diesen Megatrends besonders profitieren, heißt es. China fertigt mehr selbstNicht ganz so euphorisch ist die Research-Abteilung des Geldhauses für den spätzyklischen Maschinenbau, dem 2014 ein Plus von 4 % nach einem Rückgang um 2 % zugetraut wird. Wenn China, das Hauptabsatzland für deutsche Anlagen, auf einen höheren Wachstumspfad zurückkehre, würden auch die Maschinenlieferungen ins Reich der Mitte wieder steigen.Allerdings werde Chinas Maschinenbedarf künftig weitaus stärker von heimischen Herstellern gedeckt, deren Produktspektrum immer breiter und technologisch immer moderner werde. Die Reindustrialisierung der USA werde zusätzliche Nachfrageimpulse bringen. Aufgehellte Perspektiven für die Investitionsgüterindustrie in Europa und in Deutschland selbst sollten die Bestellungen zusätzlich ankurbeln, schreibt die Deutsche Bank.Die frühzyklische Chemie ist der einzige große deutsche Industriezweig, der im laufenden Jahr der Prognose zufolge voraussichtlich wachsen wird, mit 1 % aber nur gering. Für 2014 erwartet die Bank nur ein leichtes Plus von 3,5 %. Im kommenden Jahr sei vor allem die erwartete konjunkturelle Erholung in Europa für die Branche bedeutsam, da sie über die Hälfte der Ausfuhren in die EU liefere. Auch von den USA und China als den wichtigsten außereuropäischen Exportmärkten erwartet die Bank Impulse für die Chemie. Die Inlandsnachfrage nach chemischen Erzeugnissen werde derweil von dem dynamischen Wachstum der deutschen Autoindustrie profitieren, die ein großer Abnehmer der Chemieindustrie ist.