Infineon begeistert Anleger
sck München
Nach der abermals erhöhten Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2023 (30. September) ist bei Anlegern die Aktie des Halbleiterherstellers Infineon sehr begehrt. Das Papier legte in der Spitze um 7,9 % zu, gab im weiteren Tagesverlauf einen Teil der Kursgewinne wieder ab und beendete den Xetra-Handel bei 35,88 Euro (+6,9 %). Der Titel führte damit den Dax an.
Tags zuvor teilte Infineon nach Börsenhandelsschluss ad hoc mit, ihren Ausblick für den Umsatz und das operative Ergebnis zu erhöhen. Das Management begründete diesen Schritt mit „einer robusten Geschäftsentwicklung in den Kernbereichen Automobil und Industrie“ (vgl. BZ vom 29. März).
Der Vorstand unter Leitung von CEO Jochen Hanebeck rechnet nun damit, dass die Konzernerlöse im gegenwärtigen 12-Monats-Berichtsturnus „deutlich“ über den bislang erwarteten 15,5 Mrd. Euro liegen werden. Der Mittelwert befindet sich nach Unternehmensangaben in einer Bandbreite von plus/minus 0,5 Mrd. Euro. Das habe eine „positive Wirkung auf die Segmentergebnismarge für das gesamte Geschäftsjahr“. Anfang Februar, zur Vorlage des Zwischenberichts zum zurückliegenden Herbstquartal, setzte die Geschäftsleitung bereits ihre Prognose für die Marge um einen Prozentpunkt auf „rund 25 %“ herauf (vgl. BZ vom 3. Februar).
Branche im Boom
Mit Blick auf die operative Umsatzrendite für den bald zu Ende gehenden Dreimonatsabschnitt zum 31. März stellte die Konzernführung „einen hohen 20er-Prozentsatz“ in Aussicht. Zuletzt hatte sie ebenfalls 25 % im Visier.
Infineon präsentiert ihren Bericht für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2023 am 4. Mai.
In einer ersten Reaktion schrieb Goldman Sachs von einer „positiven“ Nachricht des Unternehmens. Die Prognose verdeutliche, dass das Geschäftsmodell von Infineon sehr resilient sei und der Konzern eine ausgesprochen starke Dynamik in seinen Kernaktivitäten aufweise. Die US-Investmentbank bekräftigte ihre Kaufempfehlung für die Aktie bei einem Kursziel von 45 Euro.
Der erneut angehobene Ausblick von Infineon belegt, dass die globale Chipindustrie derzeit einen sehr guten Lauf hat. Fast zeitgleich berichtete der US-Speicherchiphersteller Micron von einer besser als erwartet ausgefallenen Entwicklung des Geschäfts im Jahresauftaktquartal 2023.