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Insolvenzen bedrohen mehr Jobs

Allein in diesem Jahr sind mehr als eine Million Jobs in Europa durch Insolvenzen bedroht, prognostiziert Allianz Trade. Erst 2026 erwartet der Kreditversicherer eine leichte Entspannung.

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sar Frankfurt

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen wird in diesem Jahr voraussichtlich weltweit um 11% steigen. Das prognostiziert der Kreditversicherer Allianz Trade. Für Deutschland wird eine Zunahme um 25% auf rund 22.200 Fälle erwartet. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Insolvenzgeschehen hierzulande um 22% angezogen, allerdings ausgehend von einem historisch niedrigen Niveau. Erst für 2026 zeichnet sich dem Kreditversicherer zufolge eine leichte Entspannung ab.

Die steigenden Insolvenzzahlen bedrohen immer mehr Jobs. Allianz Trade geht davon aus, dass 2024 voraussichtlich 1,1 Millionen Stellen in Europa und 510.000 Positionen in Nordamerika betroffen sein werden, dies sei in beiden Regionen der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Als Berechnungsgrundlage dient der Anteil der Unternehmen, die im Insolvenzfalle liquidiert werden – den Daten zufolge sind dies durchschnittlich 65% – sowie der Anteil an Personen, die in Restrukturierungsphasen entlassen werden (im Schnitt 35%).

Großinsolvenzen nehmen zu

Verstärkt sind wieder größere Unternehmen von Insolvenzen betroffen. Im ersten Halbjahr mussten weltweit 217 Firmen mit mindestens 50 Mill. Euro Umsatz den Gang zum Insolvenzgericht antreten, davon allein 110 Unternehmen im zweiten Quartal. Dadurch steige das Risiko, dass in einem Domino-Effekt auch die Zahl der Insolvenzen entlang der Lieferkette steigt, warnen die Studienautoren. Von den 217 Großinsolvenzen der ersten Jahreshälfte entfielen 127 auf Westeuropa, ein Plus von 51 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Der Gesamtumsatz der ausgefallenen Unternehmen summierte sich im ersten Halbjahr weltweit auf 96 Mrd. Euro. Der Halbjahresdurchschnitt der Jahre 2015 bis 2023 liegt bei 90 Mrd. Euro.

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