Steigende Zinsen belasten

Insolvenzen in Mittel- und Osteuropa steigen stark

In der Region Mittel- und Osteuropa hat sich das Insolvenzgeschehen 2022 deutlich zugespitzt, zeigen neue Zahlen des Kreditversicherers Coface. Der Ausblick für das laufende Jahr ist ebenfalls düster.

Insolvenzen in Mittel- und Osteuropa steigen stark

Insolvenzen in
Mittel- und Osteuropa steigen stark

sar Frankfurt

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Mittel- und Osteuropa hat 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 39,3% auf insgesamt 36.090 Fälle zugelegt, zeigt eine neue Erhebung des Kreditversicherers Coface. Den stärksten Anstieg verzeichneten Serbien (+106%) und Ungarn (+86%), während Estland den stärksten Rückgang hatte (-17%). Während mit Estland, der Slowakei, Slowenien und der Tschechischen Republik vier Länder sinkende Insolvenzahlen verzeichneten, stiegen die Insolvenzen in den acht Ländern Bulgarien, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Serbien und Ungarn an.

Als Gründe für die Zunahme an Firmenpleiten in der Region nennt Coface die schrittweise Rücknahme der 2020 eingeführten Hilfsmaßnahmen. Hinzu kämen steigende Zinsen sowie hohe Preise für Energie und Vorleistungsgüter. Neben energieintensiven Sektoren sei die Baubranche aufgrund steigender Materialkosten stark von Insolvenzen betroffen.

Auch in Deutschland hat die Baubranche großen Anteil an den Gesamtinsolvenzen. Zwar rechnen Beobachter hierzulande mit steigenden Insolvenzzahlen, jedoch ausgehend von einem historisch niedrigen Niveau. In Mittel- und Osteuropa lag die Zahl der Insolvenzen dagegen 2022 in sechs der zwölf Länder bereits oberhalb des Vor-Pandemie-Niveaus. Coface erwartet, dass die Fallzahlen in der Region 2023 weiter steigen werden.

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