Insolvenzschutz wird günstiger
ak Köln
Der Insolvenzschutz ihrer Betriebsrenten wird für die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich wieder deutlich günstiger. Der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) rechnet zum jetzigen Zeitpunkt mit einem Beitragssatz unter dem langjährigen Durchschnitt von 2,8 Promille. Im ersten Halbjahr sei der PSV weitgehend von Großschäden verschont geblieben, sagte Vorstandsmitglied Marco Brambach auf der Mitgliederversammlung.
Im vergangenen Jahr hatten die Unternehmen mit Direktzusagen in ihren Bilanzen, die Pflichtmitglieder im PSV sind, besonders hohe Beiträge entrichten müssen. Mit 4,2 Promille zählte der Beitragssatz zu den höchsten in der Geschichte des PSV, obwohl die Insolvenzzahlen in Deutschland insgesamt trotz Pandemie sehr niedrig ausfielen. Die hohe Belastung für den PSV – das Schadenvolumen stieg um ein Drittel auf 1,6 Mrd. Euro – lag an zahlreichen Großinsolvenzen. Die Zahl der Großschäden hat sich nach Angaben des PSV 2020 auf 39 mehr als verdoppelt. Für einige Dax-Konzerne werden in Jahren mit hohen PSV-Beiträgen mittlere zweistellige Millionensummen fällig. Die größte Insolvenz nach Zahl der Beschäftigten war im vergangenen Jahr die Pleite des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof, der Anfang April 2020 den Antrag auf ein Schutzschirmverfahren stellte.