Intel erwartet in Auftragsfertigung noch jahrelang Verlust
Intel-Auftragsfertigung
weitet Verlust aus
dpa-afx Santa Clara
Der US-Chiphersteller Intel rechnet in seiner Auftragsfertigung noch mit jahrelangen Verlusten. Im vergangenen Jahr sei der operative Verlust der neu gefassten Sparte von 5,2 Mrd. auf 7 Mrd. Dollar (6,5 Mrd. Euro) gewachsen, wie der Konzern mitteilte. Intel veröffentlicht seine Geschäftszahlen ab sofort in einer neuen Struktur. CEO Pat Gelsinger erwartet, dass der Geschäftsbereich erst in ein paar Jahren einen operativen Gewinn erzielt. Der Aktienkurs gab am Mittwoch um mehr als 2% nach.
Massiver Kurswechsel
Gelsinger versucht den einst dominierenden Chipkonzern nach schwierigen Jahren wieder in die Spur zu bringen. Dazu soll Intel vermehrt Chips im Auftrag anderer Firmen herstellen. Es ist eine der größten Veränderungen in der Geschichte des Konzerns, der seine führende Position in der Chipentwicklung schon vor Gelsingers Antritt als CEO 2021 verloren hatte.
Die neuen Finanzzahlen und Mittelfristziele zeigen, wie groß die Herausforderungen sind. So sank der Umsatz der Auftragsfertigung im vergangenen Jahr von 27,5 auf 18,9 Mrd. Dollar. Laut der Konzernführung wird der operative Verlust der Sparte 2024 noch einmal wachsen. Anschließend soll es besser laufen.
Etwa auf halbem Weg zum Jahr 2030 soll das Geschäft auf operativer Ebene dann die Gewinnschwelle erreichen. Das wäre etwa 2027.
TSMC als Platzhirsch
Bisher dominiert der taiwanische Hersteller TSMC Markt der Chip-Auftragsfertigung. Inzwischen hat der Konzern Intel sogar beim Gesamtumsatz überholt.
Im traditionellen Geschäft mit PC-Prozessoren konkurriert Intel vor allem mit Advanced Micro Devices (AMD). Hinzu kommt der Grafikkarten-Spezialist Nvidia, dessen Technologien sich schon lange zum Anlernen von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz bewähren. Im vergangenen Jahr konnte Nvidia seinen Umsatz mehr als verdoppeln.