Eigentümerwechsel

Investor Angermeyer berauscht von Cannabis

Das erste börsennotierte deutsche Cannabis-Unternehmen Synbiotic bekommt neue Eigentümer. Der deutsche Mehrfach-Firmengründer Christian Angermayer, der in London lebt, hat mit seinem auf Malta ansässigen Family Office Apeiron Investment Group alle...

Investor Angermeyer berauscht von Cannabis

cru Frankfurt

Das erste börsennotierte deutsche Cannabis-Unternehmen Synbiotic bekommt neue Eigentümer. Der deutsche Mehrfach-Firmengründer Christian Angermayer, der in London lebt, hat mit seinem auf Malta ansässigen Family Office Apeiron Investment Group alle Anteile der Schweizer Investmentholding Social Chain AG, hinter der Ex-Prosieben-Chef Georg Kofler steht, an Synbiotic übernommen. Mit 45% wird Angermeyer nun größter Aktionär des Münchener Unternehmens, das durch Zukäufe in ganz Europa wachsen und so zum Marktführer soll.

Der Kurs der Synbiotic-Aktie legte am Donnerstag um zeitweise 0,7% auf 22,50 Euro zu. Damit hat sich der Börsenwert des Unternehmens seit Juli um rund die Hälfte auf 75 Mill. Euro erhöht.

Angermayer ist sich sicher, dass der Synbiotic SE und dem Thema Cannabinoide eine „große Zukunft“ bevorsteht: „Wie auch immer eine Regierung nach der Wahl aussieht, sie kann es sich im Sinne der Konsumenten nicht leisten, die wissenschaftlichen Fakten zu ignorieren: Alkohol, objektiv die schädlichste aller Drogen, ist frei verkäuflich und darf sogar beworben werden. Cannabinoid-Produkte, risikolos und gleichzeitig mit positiven Effekten, sind verboten. Wir müssen unsere Drogenpolitik endlich den wissenschaftlichen Fakten anpassen. Schluss mit Alkohol und Zigaretten. Dafür das gesunde CBD für alle.“

Als Schmerzmittel

Kerngeschäft des Unternehmens ist die Erforschung neuer, auf Cannabinoiden – dem nicht psychisch wirksamen Hanf-Wirkstoff – und Terpenen basierender Lösungen für Probleme wie Schmerz, Schlaflosigkeit und Angst. Darüber hinaus beschäftigt sich Synbiotic mit der Produktion verschiedenster Cannabinoide und entwickelt Nahrungsergänzungsmittel sowie Kosmetik.

Seit 2017 ist Cannabis in Deutschland für medizinische Zwecke zugelassen und seit Juli werden entsprechende Medizinprodukte in Apotheken verkauft. In vielen anderen Ländern Europas gibt es ähnliche Entwicklungen, in Spanien und den Niederlanden ist sogar der Cannabis-Konsum erlaubt. Cannabis-Vorreiter Kanada ist noch weiter. Dort sind auch cannabishaltige Lebensmittel und Getränke erlaubt.