Motorenbauer

Investor macht Druck auf Deutz

Ein niederländischer Finanzinvestor geht die Deutz-Führung scharf an. Dem Vernehmen nach stecken alte Bekannte dahinter.

Investor macht Druck auf Deutz

ak Köln

 Der Investor Ardan Livvey verstärkt den Druck auf das Management des Motorenbauers Deutz. Die in den Niederlanden registrierte Gesellschaft veröffentlichte am Dienstag eine Stellungnahme mit scharfer Kritik. So wirft Ardan Livvey der Deutz-Führung mangelnde Transparenz und eine ungeeignete, weil viel zu konservative Prognose vor. Damit unterstrich der Investor noch einmal vor zwei Monaten erhobene Vorwürfe. Das anhaltende Schweigen des Deutz-Managements als Antwort auf die Kritik vom September sei „geradezu ohrenbetäubend und völlig unverständlich“, schrieb Ardan Livvey. Detailliertere Informationen, wie die Profitabilität erhöht werden solle, fehlten weiterhin.

Mit der Transparenz ist es jedoch auch bei Ardan Livvey nicht so weit her. Der Investor hatte im Juni bekannt gegeben, mit dem Kauf von 3,9 % der Anteile zum fünftgrößten Aktionär von Deutz aufgestiegen zu sein. Weitere Beteiligungen von Ardan Livvey sind nicht bekannt, auf der Webseite sind kaum Informationen über das Investmentvehikel zu finden. Fragen dazu, wer hinter der Gesellschaft steht, wie viel Vermögen das Haus verwaltet oder ob noch in weitere Unternehmen investiert wurde, beantwortet Ardan Livvey nicht. Es deutet jedoch einiges darauf hin, dass die Prevent-Gruppe hinter Ardan Livvey steht. Das „Manager Magazin“ hatte im Juni zuerst darüber berichtet.

Hinweise auf Prevent

Der Industriekonzern der bosnischen Hastor-Familie, der vor fünf Jahren als Zulieferer von VW und durch einen heftigen Streit mit dem Autokonzern in die Schlagzeilen geraten war, war vor drei Jahren auch schon mit Deutz aneinandergeraten. Die Prevent-Tochter Neue Halberg Guss hatte die Belieferung von Deutz gestoppt, der Motorenbauer musste sie vor Gericht einklagen. Ein zwischenzeitlicher Produktionsstopp durch den Lieferengpass und der Streit hatten Deutz einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag gekostet.

Deutz weist die Vorwürfe von Ardan Livvey denn auch zurück. Die Effizienzmaßnahmen, die der Konzern im vergangenen Jahr begonnen habe, griffen und die Entwicklung zeige, dass sich Deutz auf dem richtigen Weg befinde. Ein Unternehmenssprecher wies darauf hin, dass nach einer Aktionärserhebung von Ende September Ardan Livvey den Anteil an Deutz auch schon wieder reduziert habe und mit 3,1 % nur noch auf Platz 10 der größten Aktionäre liege.