Raketen-Start-up

Isar Aerospace nähert sich erstem Testflug

Das Münchener Raketen-Start-up Isar Aerospace sieht sich für den ersten Testflug seiner Satelliten-Trägerrakete "Spectrum" auf der Zielgeraden. Nachdem die Unter- und Oberstufe der Rakete erfolgreich getestet wurden, wartet das Unternehmen nun auf eine behördliche Freigabe für den Start.

Isar Aerospace nähert sich erstem Testflug

Isar Aerospace nähert sich
erstem Raketen-Testflug

Stufentests abgeschlossen – Warten auf Starterlaubnis

kro Frankfurt

Das Münchener Raketen-Start-up Isar Aerospace sieht sich für den ersten Testflug seiner Satelliten-Trägerrakete „Spectrum“ auf der Zielgeraden. Das Unternehmen, das den wachsenden und derzeit noch stark von SpaceX dominierten Markt für Weltraum-Startdienstleistungen aufmischen will, hat die bei den Vorbereitungen notwendigen Stufentests abgeschlossen, wie es am Freitag mitteilte. Die Unter- und die Oberstufe seien umfassend geprüft und die darin verbauten Triebwerke erfolgreich gezündet worden, hieß es. Damit sei die Vorbereitung der Systeme der knapp 30 Meter hohen Rakete abgeschlossen.

„Wir sind so gut wie startklar", ließ sich Daniel Metzler, CEO und Mitgründer von Isar Aerospace, zitieren. „Für den Testflug fehlt nur noch die Lizenz.“ Die Rakete soll vom norwegischen Weltraumbahnhof Andøya Spaceport erfolgen. Die dortige Zivilluftfahrtbehörde NCAA muss dafür noch eine Genehmigung erteilen.

Immer mehr Satelliten im All

Der weltweite Bedarf an Satelliten zur Datenübertragung sowie deren Transport ins All wächst stetig. Laut einer McKinsey-Analyse dürfte die Zahl der aktiven, im Weltraum befindlichen Satelliten im Basisszenario von etwa 7.500 im Jahr 2023 auf 27.000 bis Ende 2030 ansteigen. Die Marktforscher von Fortune Business Insights beziffern das Wachstum am Markt für entsprechende Raketen-Startdienstleistungen im etwa gleichen Zeitraum auf durchschnittlich 10,6% pro Jahr.

Hinter der 2018 gegründeten Isar Aerospace stehen öffentliche Kapitalgeber wie Bayern Kapital (Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern) und die Nato (über ihren Innovationsfonds) aber auch private Wagniskapitalgeber wie Lakestar oder Earlybird. Insgesamt haben sich die Münchener bislang rund 400 Mill. Euro an Finanzierungsvolumen gesichert.

Serienfertigung in Vaterstetten

In diesem Jahr wollen die Münchener mit dem Bau einer Serienfertigungsanlage in Vaterstetten (Oberbayern) beginnen. Künftig sollen dort bis zu 40 Trägerraketen des Typs „Spectrum“ pro Jahr gefertigt werden. 

Isar Aerospace ist nicht die einzige deutsche Jungfirma mit Ambitionen im Kleinraketen-Markt. Mit im Rennen stehen auch die ebenfalls 2018 gegründeten Start-ups Rocket Factory Augsburg und Hyimpulse aus Neuenstadt am Kocher. Erstere hatten im August vergangenen Jahres ebenfalls einen Stufentest an ihrer Rakete „RFA One“ durchgeführt. Dabei war die Unterstufe der Rakete explodiert.

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