Israel bestellt U-Boote bei Thyssenkrupp
Reuters/ak Jerusalem/Düsseldorf
Thyssenkrupp hat einen milliardenschweren Auftrag zum Bau von U-Booten für Israel ergattert. Thyssenkrupp Marine Systems entwickle und baue für die israelische Marine drei U-Boote der neuen Klasse „Dakar“, teilte das israelische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Der Auftrag habe ein Volumen von 3 Mrd. Euro. Man habe sich zudem auf eine strategische Kooperation mit einem Volumen von über 850 Mill. Euro geeinigt. Das erste U-Boot solle binnen neun Jahren ausgeliefert werden. Israels Verteidigungsminister Benny Gantz dankte der Bundesregierung für ihren Beitrag zu der Übereinkunft. Die israelische Marine verfügt bereits über fünf U-Boote der „Dolphin“-Klasse aus deutscher Produktion, ein sechstes U-Boot ist bestellt. Die neuen U-Boote sollen den Angaben zufolge drei der „Dolphins“ ersetzen. In Vorbereitung auf den Auftrag investiere Thyssenkrupp Marine Systems 250 Mill. Euro in seine Werft in Kiel, teilte der Konzern mit. Der Bau einer neuen Schiffbauhalle und einer Brennstoffzellenfertigung laufe bereits.
Die aktuelle Auftragsvergabe kommt nur wenige Tage vor einer Sitzung des israelischen Kabinetts, das über die Bildung eines Untersuchungsausschusses beraten soll. Dieser würde die Auftragsvergabe für U-Boote und Marineschiffe aus Deutschland zwischen 2009 und 2016 untersuchen. In dem Zusammenhang hatte es in Israel Anklagen wegen Bestechung, Geldwäsche und Steuerhinterziehung gegeben. Thyssenkrupp hatte erklärt, bei einer internen Untersuchung keine Hinweise auf Korruption gefunden zu haben.