Italiens Luxusyachtenproduzenten optimistisch

Italiens Luxusyachten sind auch in der Krise gefragt

Italiens Luxusyachtenproduzenten Sanlorenzo und Ferretti erwarten trotz der derzeit schwierigen Rahmenbedingungen steigende Verkäufe und bauen ihre Kapazitäten aus.

Italiens Luxusyachten sind auch in der Krise gefragt

Italiens Luxusyachten sind
auch in der Krise gefragt

Sanlorenzo und Ferretti wollen durch Zukäufe expandieren

bl Mailand

Selbst Krisen und Kriege können Italiens Luxusyachten-Hersteller nicht stoppen. Der drittgrößte Hersteller des Landes, die börsennotierte Sanlorenzo-Gruppe, will möglichst noch 2025 eine Werft kaufen, in der Luxus-Segelyachten des 2024 erworbenen finnischen Herstellers Nautor Swan produziert werden sollen. Und die Nummer 2, Ferretti mit Marken wie Riva, Wally, Pershing, Itama, CRN und Custom Line, steht laut CEO Alberto Gulassi unmittelbar vor einer Übernahme: „Wir prüfen drei Dossiers, haben 125 Mill. Euro in der Kasse und keine Schulden“, sagte er.

Dominanz im Weltmarkt

Italienische Hersteller wie Branchenführer Azimut Benetti, Ferretti oder Sanlorenzo dominieren mit einem Weltmarktanteil von mehr als 50% und einem Umsatz von 8 Mrd. Euro den Markt für Luxusyachten mit über 24 Metern Länge. Sie profitieren von der wachsenden Zahl der Superreichen in der Welt. Sanlorenzo-CEO Massimo Perotti stellt zwar angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen derzeit eine zögerliche Haltung vieler Kunden fest. Doch grundsätzlich ist er angesichts eines Auftragsbestands von 1 Mrd. Euro für Schiffe, die im Durchschnitt fast 12 Mill. Euro kosten, optimistisch. Er peilt für 2025 einen Umsatzanstieg von 6% auf 0,96 bis 1,02 (2024: 0,93) Mrd. Euro und einen Nettogewinn von 103 bis 110 Mill. Euro (plus 3% gegenüber 2024) an. Er erwartet keine US-Zölle für seine Yachten: „Die Amerikaner stellen gar keine Yachten im Segment über 24 Meter Länge her und können gar keine US-Produkte kaufen“, sagte Perotti.

Auch Ferretti ist angesichts eines Auftragsbestands von 1,7 Mrd. Euro zuversichtlich. Sie kam 2024 auf einen Umsatz von 1,2 (1,1) Mrd. Euro und einen Nettogewinn von 88 (84) Mill. Euro. Ferretti ist in Hongkong und Mailand börsennotiert. Gerüchte über einen Ausstieg des chinesischen Großaktionärs Weichai (37,5%) wollte Gulassi nicht kommentieren.

Schwache Börsenperformance

Die Börsenperformance sowohl von Sanlorenzo als auch von Ferretti lässt zu wünschen übrig. Binnen zwölf Monaten verlor die Sanlorenzo-Aktie 25% ihres Wertes, Ferretti fast 13%. Branchenführer Azimut Benetti, der 2023/24 auf einen Umsatz von 1,3 Mrd. Euro kam und einen Auftragsbestand von 2,6 Mrd. Euro hat, ist nicht börsennotiert.

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