Japans Autobauer überraschen ihre Aktionäre
Japans Autobauer beglücken ihre Aktionäre
Toyota will Kapitalrendite verdoppeln – Honda kauft in großem Stil Aktien zurück
mf Tokio
Die Aktien von Toyota sind in drei Plustagen um insgesamt 12,5% gestiegen. Die Börse reagierte auf einen Bericht der Finanzzeitung Nikkei, wonach der weltgrößte Autobauer seine Eigenkapitalrendite bis 2030 auf 20% verdoppeln will. Die Zeitung berief sich auf einen Top-Manager, der nicht namentlich genannt werden wollte. In den vergangenen Jahren lag Toyotas Eigenkapitalrendite zwischen 9% und 16%, ohne dass es eine feste Zielrate gab.
Mehr Dienstleistungsangebote
„Wir diskutieren die Notwendigkeit, durchgehend eine Eigenkapitalrendite von etwa 20% zu erzielen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Wir müssen mit kleinen Vermögenswerten hohe Umsätze erzielen“, so der Manager. Dafür will Toyota sein Geschäftsmodell verstärkt auf den Verkauf von Dienstleistungen wie Fahrunterstützung und Unfallverhütung ausrichten. Für eine Rendite von 20% auf das Eigenkapital des Geschäftsjahrs 2023 müsste der Nettogewinn noch um ein Fünftel gegenüber den tatsächlich erreichten knapp 5 Bill. Yen (30 Mrd. Euro) zulegen.
Angesichts der hohen Investitionen in die Entwicklung und Produktion von E-Autos wird dieses hohe Renditeziel nicht leicht zu erreichen sein. So plant Toyota in China das erste unabhängig betriebene Werk und folgt damit dem Beispiel von Tesla. Ab 2027 sollen in Shanghai E-Autos der Premium-Marke Lexus gebaut werden. Aber die Unabhängigkeit bringt auch höhere Kapital- und Betriebskosten mit sich. Bisher produzierte Toyota in Joint Ventures mit den Gruppen FAW und GAC insgesamt 1,75 Mill. Autos in China.
Aktienrückkauf für 6,7 Mrd. Euro
Honda überraschte die Börse mit der Ankündigung, im neuen Jahr eigene Aktien für bis zu 1,1 Bill. Yen (6,7 Mrd. Euro) zurückzukaufen. Das entspricht 24% der frei handelbaren Papiere. Darauf legten die Honda-Aktien bis Freitag um insgesamt 20% zu. „Wir werden die Rendite für die Aktionäre maximieren“, versprach CEO Toshihiro Mibe. Der Aktienkurs hatte unter der Ankündigung von Fusionsverhandlungen mit dem angeschlagenen Branchendritten Nissan gelitten.
Inzwischen sind die Bedenken zumindest teilweise verflogen. Zum einen stellte Honda-Chef Mibe die Verhandlungen, die bis Juni laufen sollen, unter den Vorbehalt, dass Nissan der laufende Turnaround mit dem Abbau von 20% der Fabrikkapazität und von 9.000 Mitarbeitern gelingt. Für das auslaufende Geschäftsjahr erwarten Analysten einen Nettoverlust von 201 Mrd. Yen (1,2 Mrd. Euro), gefolgt von einem Reinertrag im neuen Jahr von 129 Mrd. Yen (787 Mill. Euro).
Keine Fusion unter Gleichen
Zum anderen sieht es nicht zu einer Fusion unter Gleichen aus. Vielmehr dürfte Honda Nissan schlucken: Die Verhandlungen für die gemeinsame Holding werden aufgrund der jeweiligen Marktkapitalisierung wohl mit einem Verhältnis von 5 zu 1 zugunsten von Honda beginnen.