JD Sports schluckt US-Kette Hibbett für 1,1 Mrd. Dollar
JD Sports schluckt Hibbett
Sportartikelkette expandiert in den Vereinigten Staaten – Preis bei 1,1 Mrd. Dollar
hip London
Die britische Sportartikelkette JD Sports wird den US-Rivalen Hibbett für gut 1 Mrd. Dollar übernehmen. Wie das Unternehmen aus Manchester mitteilte, sollen die Anteilseigner der börsennotierten Kette aus Alabama 87,50 Dollar in bar je Aktie erhalten. Seitdem sie 1981 von John Wardle und David Makin gegründet wurde, hat JD Sports eine weltweite Präsenz aufgebaut.
Jäger, nicht Gejagter
In den vergangenen Jahren machten britische Standardwerte häufiger als Übernahmeziele von sich reden. Zuletzt zeigte der tschechische Milliardär Daniel Křetínský Interesse an der Royal Mail. Das Eigenkapital von Hibbett werde durch das Angebot mit 1,08 Mrd. Dollar bewertet, heißt es in der Pflichtveröffentlichung. Als Enterprise Value werden 1,11 Mrd. Dollar unterstellt.
Kredite und Barmittel
Der Zukauf soll bereits im ersten Jahr nach Abschluss der Transaktion zum Gewinn beitragen und Einsparungen von 25 Mill. Dollar ermöglichen. Finanziert werden soll der Deal aus bestehenden Barmitteln von 300 Mill. Dollar und durch eine Ausweitung der bestehenden Bankkreditlinien um 1 Mrd. Dollar. JD Sports wird von Baird und Rothschild & Co. beraten. In juristischen Angelegenheiten lässt sich das Unternehmen von Freshfields Bruckhaus Deringer zur Hand gehen. Hibbett stehen Solomon Partners und die Kanzlei Bass, Berry & Sims zur Seite.
Mehr Umsatz in Nordamerika
JD holt sich eine gut etablierte Marke, deren Geschichte bis in die 1940er Jahre zurückreicht und die an zahlreichen Premium-Standorten Niederlassungen unterhält. Der Zukauf soll den Anteil des Umsatzes, der in Nordamerika erwirtschaftet wird, von 32% auf 40% steigern. Die als „King of Trainers“ bekannte Hibbett kommt auf 1.169 Filialen. Ihr gehört auch die Marke City Gear.
„Seltene Erfolgsgeschichte“
„Britische Einzelhändler haben in den USA nicht immer gut abgeschnitten, aber JDs Akquisition von Finish Line 2018 war eine der seltenen Erfolgsgeschichten“, sagte Russ Mould, Investment Director bei AJ Bell. „Das Unternehmen nutzte die Erfahrung des US-Managements der übernommenen Firma und baute ein paar Jahre später mit dem Kauf von Shoe Palace auf diesen Erfolg auf.“
