kaz Frankfurt – Junge Führungskräfte und erfahrene Neueinsteiger stehen der Einführung von digitalen und Finanz-Innovationen in mittelständischen Unternehmen offener gegenüber als arrivierte Manager. Das ist eines der Ergebnisse, zu denen die Commerzbank in ihrer jüngsten Mittelstandsstudie kommt, wobei als “jung” gilt, wer nicht älter als 40 Jahre ist, und Neueinsteiger Manager über 40 sind, die weniger als fünf Jahre im Unternehmen arbeiten. Allerdings weichen Erwartung und Umsetzung im Bereich Digitalisierung stark voneinander ab.Die Hälfte der Unternehmen erkennt gemäß der Studie, für die 2 010 Topmanager befragt wurden, Bedarf für digitale Innovationen. “Aus unserer Sicht müsste der Prozentsatz deutlich höher sein”, sagte Commerzbank-Vorstand Michael Reuther vor Journalisten. Bei 35 % der Mittelständler sei in den vergangenen fünf Jahren ein Führungswechsel vollzogen worden, doch nur ein Viertel davon berichtet, dass danach tatsächlich digitale Veränderungen eingeleitet worden seien.Als Mittler des digitalen Wandels treten immer öfter auch Banken auf. Beratung – “weit über den Zahlungsverkehr hinaus” – gehöre zunehmend zum erwarteten Leistungsportfolio der Finanzdienstleister. Neben der Entwicklung neuer Software und Apps stehe die Integration von Bankservices in bestehende Unternehmenssoftware oben auf der Liste, die Mittelständler erwarten.Die Bedeutung innovativer Finanzierungsformen nehme “dramatisch” zu. Insbesondere in der Online-Abwicklung von Kreditgeschäften erkennen die Commerzbank-Experten ungenutztes Potenzial. Das Gespräch mit Finanzmanagern zeigt jedoch, dass viele sich in der Realität lieber auf Bewährtes verlassen. Der geringe Zinsvorteil, den digitale Kreditangebote und komplexe Finanzierungsinstrumente bringen, rechtfertige nicht den Aufwand. Hinzu kommen Cyberrisiken. Entsprechend erfreut sich der klassische Bankkredit seit Jahren gleichbleibender Beliebtheit. Eine steigende Bedeutung für die Finanzierung sehen Mittelständler bei Inkubatoren wie Gründerzentren und Beteiligungsgesellschaften.