Kalifornien pocht auf strengere Spritvorgaben

US-Regierung prüft Standards für Autoindustrie

Kalifornien pocht auf strengere Spritvorgaben

sp New York – Der US-Bundesstaat Kalifornien geht mit Blick auf die Vorgaben für den Flottenverbrauch von Autoherstellern in den USA auf Konfrontationskurs mit der Regierung in Washington. Nachdem Präsident Donald Trump am Mittwoch die unter seinem Vorgänger Barack Obama verabschiedeten Standards für den Spritverbrauch auf den Prüfstand gestellt hatte und den Autoherstellern bis zum Frühjahr 2018 Zeit gegeben hat, ihre Einwände gegen die Vorgaben einzubringen, kündigte der Teilstaat an, die Regeln notfalls auch alleine durchzusetzen.”Wir geben nicht nach”, sagte Hector De La Torre vom California Air Resources Board, dem für die Luftreinheit zuständigen Teil der Umweltbehörde des Bundesstaates. Sollten die Regierung in Washington und die Autobauer die geplanten Vorgaben lockern, werde sich Kalifornien vehement dagegen wehren. Die 2011 verabschiedeten Vorschriften sehen für Automodelle der Jahre 2022 bis 2025 eine Verdoppelung der Treibstoff-Effizienz vor und sollen einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen des Weltklimaabkommens von Paris leisten, das auch von den USA ratifiziert wurde. Im vergangenen Jahr haben Automobile erstmals die Energieerzeugung als größte Quelle von Treibhausgasen in den USA abgelöst.Die Autokonzerne warnen, dass wegen der Vorgaben bis zu eine Million Arbeitsplätze in den USA bedroht sind. Einer Studie aus dem vergangenen Jahr zufolge würde ein Auto, das 2025 verkauft wird, wegen der Spritvorgaben etwa 1 000 Dollar teurer sein. Die Einsparungen bei Spritkosten fielen bei den aktuell niedrigen Benzinpreisen nicht ausreichend stark ins Gewicht, argumentieren die Autohersteller.Eigentlich dürfen US-Bundesstaaten keine eigenen Vorgaben für den Ausstoß von Fahrzeugen aufstellen. Unter dem Clean Air Act wurde Kalifornien jedoch bis 2025 eine Ausnahme zugestanden. Die Verwaltungen von 30 Großstädten, darunter auch die Top 3 New York, Los Angeles und Chicago, haben derweil eine Anfrage bei US-Autoherstellern für 114 000 Elektrofahrzeuge zum Einsatz in städtischen Betrieben hinterlegt, für die die Rathäuser 10 Mrd. Dollar lockermachen wollen.