KI-Boom treibt Chipnachfrage
KI-Boom treibt Chipnachfrage
Gartner prognostiziert 2024 Umsatzanstieg von einem Drittel bei schnellen Halbleitern
hei Frankfurt
Der optimistische Ausblick von Nvidia auf die Nachfrage nach schnellen Halbleitern zur Unterstützung von Software-Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) wird von der jüngsten Prognose von Gartner gestützt. Die Marktforscher rechnen im laufenden Jahr bei KI-Chips mit einem Umsatzwachstum von einem Drittel auf 71 Mrd. Dollar. Gartner rechnet auch für die kommenden Jahre mit anhaltend zweistelligen Zuwächsen. 2025 sollen die Einnahmen auf 92 Mrd. Dollar steigen.
Ein Schwerpunkt bleibt der Einsatz von KI-Chips in Computern, die im laufenden Jahr Einnahmen von 33,4 Mrd. Dollar generieren dürften, 47% aller Umsätze mit KI-Chips. Der Automotive-Bereich steht ebenfalls für einen substanziellen Brocken, der aber mit Erlösen von 7,1 Mrd. Dollar noch deutlich kleiner sein dürfte.
Marketing als Use Case
Der Marktforscher rechnet auch mit einer wachsenden Welle KI-basierter Anwendungen, die insbesondere von den Hyperscalern Amazon Web Services, Google, Microsoft Azure und Meta vorangetrieben werden. Die Konzerne stecken allesamt große Summen in die Entwicklung eigener KI-Chips. Die dahinterliegende Annahme: KI werde bald eine Reihe kreativer Aufgaben übernehmen. Schon im kommenden Jahr werden voraussichtlich 30% des Marketing-Contents durch generative KI erstellt.
Large Language Modelle wie jene von Open AI stehen dann schon für 10% des gesamten Datenvolumens, während es aktuell erst 1% sei. In den nächsten Jahren werden große Sprünge erwartet: 2026 sollen rund 100 Millionen Menschen mit intelligenten Robotern „kooperieren“ und im Jahr danach dürfte laut Gartner der erste Blockbuster-Film entstehen, der zu 90% von KI generiert wurde.
Der Wert von sogenannten KI-Beschleunigern, wie sie vor allem Nvidia herstellt, soll in diesem Jahr auf 21 Mrd. Dollar steigen. Diese entlasten Mikroprozessoren bei der Datenverarbeitung und können damit die Serverleistung beschleunigen. Analyst Alan Priestley erwartet, dass dieser Wert bis 2028 auf 33 Mrd. Dollar ansteigt.
Im laufenden Jahr dürften KI-gestützte PC nach Einschätzungen von Gartner 22% aller Auslieferungen ausmachen. Bis Ende 2026 sollen dann alle diese Rechner so ausgerüstet sein, dass sie über eine neuronale Verarbeitungseinheit (NPU) verfügen und damit länger, leiser und kühler laufen können als herkömmliche PC. Zudem könnten sie im Hintergrund KI-Aufgaben ausführen. Damit deutet sich an, dass der gegenüber älteren Servern und Rechenzentren sprunghaft ansteigende Energieverbrauch von KI, für Rechenleistung und auch für Kühlung ein stückweit eingedämmt werden könnte.