Kion versprüht mehr Zuversicht
dpa-afx Frankfurt
– Der Gabelstaplerhersteller Kion blickt nach einem guten ersten Halbjahr optimistischer auf das laufende Jahr. Umsatz und Ergebnisse konnte der MDax-Konzern in den ersten sechs Monaten im Vergleich zu dem stark von der Corona-Pandemie beeinträchtigten Vorjahreszeitraum deutlich steigern. Die Ziele für das Jahr 2021 schraubt das Unternehmen kräftig nach oben.
„Die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres sind sehr erfolgreich verlaufen“, sagt Unternehmenschef Gordon Riske. An der weltweiten Markterholung wolle Kion trotz Unwägbarkeiten durch steigende Rohstoffkosten und mögliche Lieferengpässe auf der Beschaffungsseite weiter partizipieren. Dafür habe das Unternehmen wichtige Voraussetzungen in Technologie, Produktion und Finanzkraft geschaffen.
Die Aktie gab im Vormittagshandel am Dienstag zuletzt um 0,7% nach, nachdem sie noch mit einem Plus von mehr als 3% gestartet war. Der Gabelstaplerhersteller habe in puncto Auftragseingang hervorragend abgeschnitten, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Der Experte sprach zudem von einer starken und überraschend hohen Profitabilität. Analyst Sven Weier von der Schweizer Großbank UBS lobte zwar, dass Kion die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) deutlicher als erwartet angehoben habe. Allerdings dürfte dies angesichts der bisher starken Aktienkursentwicklung bereits größtenteils eingepreist sein. Die Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als ein Viertel an Wert dazugewonnen.
Im Gesamtjahr 2021 rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatz von 9,7 bis 10,3 Mrd. Euro. Zuvor hatte das Ziel bei bis zu 9,75 Mrd. Euro gelegen. Das bereinigte Ebit soll 810 bis 890 Mill. Euro betragen nach bisher angepeilten bestenfalls 800 Mill. Euro. Zudem rechnet das Unternehmen mit deutlich mehr Aufträgen – sie sollen nun mit 10,65 bis 11,45 Mrd. Euro jeweils um rund 1 Mrd. Euro über der zuvor angepeilten Spanne liegen. Mit diesen Kennziffern würde Kion deutlich über den Werten des pandemiegeplagten Vorjahres herauskommen und auch die des Jahres 2019 übertreffen.
Im ersten Halbjahr kletterten die Auftragseingänge vorläufigen Berechnungen zufolge im Jahresvergleich um rund ein Drittel auf 5,9 Mrd. Euro. Der Umsatz stieg um mehr als ein Viertel auf knapp 5 Mrd. Euro. Zu dem Zuwachs trugen sowohl das Geschäft mit Flurförderzeugen als auch die Lieferkettenlösungen bei. Das Ebit legte mit 462 Mill. Euro auf mehr als das Doppelte zu. Damit erholte sich die Marge gemessen am bereinigten Ebit um mehr als 4 Prozentpunkte auf 9,3%. Das Konzernergebnis erhöhte sich von knapp 51 Mill. im Vorjahr auf 291 Mill. Euro.
„Wir sind wieder auf einem guten Erfolgskurs und haben unseren Umsatz deutlich verbessert – bei einer gleichzeitig spürbaren Erholung unserer Profitabilität“, fasst es Finanzchefin Anke Groth zusammen. Nach dem pandemiebedingten Rückgang im vergangenen Jahr rücke das Unternehmen nun wieder mit der bereinigten Ebit-Marge an seinen mittelfristigen Zielkorridor von 10 bis 12% heran.