Klimaschutz kann sich für Firmen lohnen

CDP erkennt Zusammenhang mit Gewinnentwicklung - "Übergang zu kohlenstoffarmer Welt eingeleitet"

Klimaschutz kann sich für Firmen lohnen

Eine klimafreundliche Geschäftsstrategie kann nach Ansicht der Nichtregierungsorganisation CDP hohe Gewinne bringen. Als Beleg verweist CDP auf ihren neuen Jahresbericht zum Klimawandel.jh München – Von 2 400 börsennotierten Unternehmen in der Welt, die über die Nichtregierungsorganisation CDP Umweltdaten veröffentlichen, haben in den vergangenen fünf Jahren 62 ihre Kohlendioxidemissionen um mindestens 10 % reduziert und gleichzeitig den Gewinn um mehr als 10 % gesteigert. Nach den Worten von Susan Dreyer, Direktorin von CDP für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH), waren drei deutsche Unternehmen darunter: Adidas, Daimler und Hannover Rück. Die Erkenntnisse über alle hiesigen Gesellschaften fasst CDP so zusammen: “Deutsche Unternehmen haben den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Welt eingeleitet. Einige riskieren aber, global den Anschluss zu verlieren.”In der DACH-Region veröffentlichten 155 Firmen über CDP Umweltdaten. 45 % davon hätten sich vorgenommen, in den nächsten zwei Jahren ihre Emissionsziele am 2-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Nur zwei Unternehmen hätten sich schon jetzt ein solches Ziel gesetzt. Auf der UN-Klimakonferenz in Paris vor einem Jahr wurde beschlossen, die globale Erwärmung auf deutlich weniger als 2 Grad Celsius zu begrenzen. Die Luftfahrtbranche hat sich verpflichtet, ihre Kohlendioxidemissionen von 2021 an auf dem Niveau von 2020 zu stabilisieren und bis 2050 auf die Hälfte des Niveaus von 2005 zu senken. Allerdings kritisieren Umweltschützer und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, dass eine Teilnahme der Fluggesellschaften in der ersten Phase freiwillig ist. “Der größte Hebel für eine CO2-Reduzierung sind neue Flugzeuge”, sagte Karlheinz Haag, der Leiter Umweltkonzepte der Lufthansa. Das Unternehmen beschaffe in diesem Jahr 52 neue Flugzeuge. “Das ist unser größtes Flottenmodernisierungsprogramm.” Qantas an der SpitzeDie Lufthansa und der Flughafen München waren am Dienstag die Gastgeber der CDP-Konferenz zum Thema “Klimaschutz im Luftverkehr”. Beide Unternehmen erhalten von CDP die Bewertung B auf einer Skala von A bis F. Im Sektor Transport schneiden in der DACH-Region die Deutsche Bahn und die Deutsche Post mit jeweils A – am besten ab.An der Spitze der CDP-Rangliste der Fluggesellschaften steht die australische Qantas (A), gefolgt von den skandinavischen Finnair und SAS (beide mit A – ). Im Durchschnitt kommt die Branche auf C. Am schlechtesten schneidet die britische Billigfluggesellschaft Easyjet mit D ab. Die arabischen Unternehmen berichteten CDP nicht über ihre Umweltdaten, sagte Steven Tebbe, Geschäftsführer von CDP Europa.Die Organisation bemängelt generell die nach wie vor schlechte Datenlage, unter anderem zu Emissionen aus Vorprodukten und aus der Nutzung der Produkte. Das gelte für 70 % der Unternehmen.