Die französische Bahn SNCF droht erstmals eine Regionalzugverbindung an einen Konkurrenten zu verlieren. Denn die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur will die Zugverbindung zwischen Marseille und Nizza ab 2025 an Transdev übertragen und dies den Abgeordneten des Regionalrates empfehlen. Dieser soll am 29. Oktober darüber abstimmen.

Der Transportbetreiber Transdev, an dem die staatliche Caisse des Dépôts 66% und Rethmann aus Deutschland 34% halten, ist in 17 Ländern aktiv und will dem Vernehmen nach 250 Mill. Euro in die Verbindung Nizza – Marseille investieren. Er hat sich kürzlich aus der Ausschreibung für die Intercity-Verbindungen Nantes – Bordeaux und Nantes – Lyon zurückgezogen, da er die Bedingungen als ungünstig einschätzt. Die Entscheidung für Transdev sorgt für Kritik, obwohl Transdev versprochen hat, zu attraktiven Gehältern einzustellen und die Zahl der täglichen Regionalzüge zwischen Nizza und Marseille von sieben auf 14 zu verdoppeln.