In der Prävention haben Unternehmen noch viel zu tun
Krisenmanagement
Bei Prävention gibt es noch Luft nach oben
ab Köln
Die Zahl der Krisen hat in den vergangenen Jahren an Häufigkeit, Schwere und Unvorhersehbarkeit zugenommen. Unternehmen, die darauf nicht oder nur ungenügend vorbereitet sind, kann das teuer zu stehen kommen. Angefangen von temporären Produktionsstillständen, über dauerhafte Standortschließungen bis hin zu Verwerfungen weit über das eigene Unternehmen hinaus. Umso erstaunlicher ist es, dass nach einer Umfrage des Think Tank Economist Impact unter weltweit 600 Unternehmen nur 56% einen Notfallplan im Falle einer Cyberattacke in der Schublade haben.
Zugleich fördert die Studie zutage, dass die Unternehmen am wenigsten auf jene Krisen vorbereitet sind, die für ihr Geschäft die größten Gefahren bergen. Fast 70% der befragten Unternehmen verfügen weder über ein funktionsübergreifendes Krisenteam noch über eine Liste externer Berater, die im Ernstfall Ad-hoc-Hilfestellung leisten.

Auch ist der Lerneffekt aus früheren Krisen überschaubar groß. Mehr als zwei Drittel der Befragten trainieren weder den Ernstfall noch führen sie Stresstests durch. Immerhin ist die Lieferkettenthematik nach den diversen Ausfällen der jüngeren Vergangenheit in vielen Unternehmen ins Bewusstsein eingedrungen. Nach der Umfrage haben zahlreiche Unternehmen daran gearbeitet, ihre Lieferketten besser auf Unterbrechungen vorzubereiten, beispielsweise durch eine bessere Bevorratung mit kritischen Vorprodukten. Erkennbare Unterschiede gibt es auch zwischen den einzelnen Weltregionen. Am besten gewappnet sind Unternehmen aus Nordamerika, am wenigsten gut vorbereitet sind Firmen aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Die Studie hat Economist Impact im Auftrag von FTI Consulting durchgeführt.