Getränkeindustrie

Krones profitiert von Investitions­lust der Kunden

Die Bestellungen und der Auftragsbestand des Herstellers von Abfüllanlagen liegen im ersten Halbjahr auf Rekordniveau. Flexibilität und Kreativität werden Material- und Lieferengpässen entgegengesetzt.

Krones profitiert von Investitions­lust der Kunden

jh München –

Die Nachfrage nach Abfüll- und Verpackungsanlagen von Krones ist sehr hoch. Das Unternehmen profitiert nach eigener Darstellung „von der großen Investitionsbereitschaft“ der internationalen Getränkeindustrie. Der Auftragseingang lag im zweiten Quartal dieses Jahres mit 1,55 Mrd. Euro nur 1,2 Mill. Euro unter dem Rekordwert des ersten Dreimonatsabschnitts.

Der Auftragsbestand wuchs bis zur Jahresmitte auf den neuen Höchstwert von gut 3 Mrd. Euro, fast doppelt so viel wie vor einem Jahr. Die Preiserhöhungen vom August 2021 und vom April 2022  für alle Maschinen hätten das Investitionsverhalten der Kunden nicht beeinflusst, heißt es im Halbjahresbericht des Unternehmens in Neutraubling bei Regensburg. In der ersten Runde stiegen die Preise um 6%, in der zweiten um 4%.

Das Umsatzwachstum von Krones beschleunigte sich im zweiten Quartal auf 18%. Nach dem Anstieg von gut 15% im ersten Halbjahr (siehe Tabelle) erwartet der Vorstand nun für das ganze Jahr eine Zunahme am oberen Rand der angestrebten Spanne von 5 bis 8%. Das gilt auch für den Zielkorridor von 10 bis 12% für die Kapitalrendite.

Für die Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) rechnet der Vorstand schon seit Mai damit, dass der obere Rand der in Aussicht gestellten Spanne von 8 bis 9% erreicht werden kann. Im zweiten Quartal stieg das Ebitda um 44% auf 88 Mill. Euro, die Marge auf 8,8 (i. V. 7,2)%. Der Nettogewinn nahm um fast 79% auf 43 Mill. Euro zu. Der Aktienkurs des im SDax notierten Unternehmens stieg am Dienstag zunächst um mehr als 4% und lag zum Xetra-Schluss mit 86,40 Euro noch 0,2% im Plus.

Lieferzeiten im Fokus

Vorstandsvorsitzender Christoph Klenk bezeichnet es als große Herausforderung, die Aufträge in gewohnter Qualität und innerhalb akzeptabler Lieferzeiten abzuarbeiten. Die flexiblen Strukturen und kreative Mitarbeiter hülfen. „So ist es uns gelungen, die Auslastung unserer Kapazitäten trotz der Material- und Lieferengpässe auf einem relativ hohen Niveau zu halten“, schreibt Klenk an die Aktionäre.

Dass das Geschäftsumfeld herausfordernd ist, begründet Krones wie viele andere Unternehmen außer mit den Engpässen mit den steigenden Preisen für Material und Energie, den politischen Risiken und der hohen Inflation in vielen Ländern. Zudem sei unsicher, wie sich die Pandemie entwickle und wie der Krieg in der Ukraine die Weltwirtschaft beeinflusse.

Krones
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20222021
Auftragseingang31062 044
Umsatz1 9851 720
Ebitda175138
 in % vom Umsatz8,88,0
Ebit10872
Nettoergebnis8357
Ergebnis je Aktie (Euro)2,631,80
Freier Cashflow6835
Nettoliquidität385204
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