Kunden rennen Krones die Bude ein
mic München
Krones ist trotz des Ukraine-Krieges etwas optimistischer gestimmt für das Jahr 2022 als vor wenigen Monaten. „Es bestehen gute Chancen, dass wir beim Umsatzwachstum den oberen Bereich der Prognose von 5 bis 8% erreichen“, schreibt der Vorstandsvorsitzende Christoph Klenk anlässlich der Veröffentlichung der Zahlen des ersten Quartals an die Aktionäre. Denn der Hersteller von Verpackungs- und Getränkeabfüllanlagen sei sehr gut in das Jahr gestartet. Von Januar bis März stieg der Umsatz um 12,9% auf 987 Mill. Euro (siehe Tabelle). Alle übrigen Vorgaben für das Jahr bleiben unverändert.
Preiserhöhung schreckt nicht
Der Umsatzsprung ist auch deswegen bemerkenswert, weil damit das Erlösniveau vor dem Beginn der Pandemie wieder erreicht wurde. Die Kunden überrennen Krones förmlich. Der Auftragseingang stieg um 45% auf 1,1 Mrd. Euro. Dies ist der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte. Auch der Auftragsbestand erreichte mit 2,5 Mrd. Euro (plus 75%) einen Rekordwert. Die Preiserhöhung am 1. August 2021 um 6% für alle Maschinen habe das Investitionsverhalten nicht verlangsamt, stellt das Management fest. Auch habe die Preiserhöhung am 1. April 2022 um 4% zu keinen Vorzieheffekten geführt. Die Lieferzeit betrage aktuell bis zu 60 Wochen.
Klenk weist die Aktionäre jedoch auch darauf hin, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen: „Auch im Gesamtjahr 2022 wird, wie schon im ersten Vierteljahr, der limitierende Faktor nicht die Produktionskapazität, sondern das verfügbare Material sein.“ Die höheren Material-, Fracht- und Reisekosten schlagen dagegen im ersten Quartal nicht erkennbar auf die Rendite durch. Die Ebitda-Marge erhöhte sich leicht von 8,7 auf 8,8%. Umfangreiche Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und erste Effekte der Preisanpassung hätten den Kostenanstieg kompensiert, hieß es. Im Gesamtjahr peilt das Unternehmen unverändert eine Ebitda-Rendite von 8 bis 9% an.
Der Vergleich mit dem ersten Quartal 2019 zeigt, dass Krones profitabler aufgestellt ist als vor der Pandemie. Während der Umsatz 2022 um 0,4% über dem damaligen Niveau liegt, ist das Ebitda um 1,2% und der Nettogewinn um 10,5% höher als von Januar bis März 2019. Das Unternehmen sammelt zudem erhebliche Barmittel an. Die Nettoliquidität habe Ende März 448 Mill. Euro betragen, mehr als doppelt so viel wie zwölf Monate zuvor, teilte das Unternehmen mit.
Krones | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 987 | 875 |
Ebitda | 87 | 77 |
Ergebnis v. Steuern | 55 | 45 |
in % vom Umsatz | 5,5 | 5,1 |
Nettoergebnis | 40 | 33 |
Freier Cashflow | 77 | 30 |
Börsen-Zeitung |