swa Frankfurt – Mit einer Umfrage unter Analysten, Fondsmanagern, Investmentbankern und Vermögensberatern schaltet sich die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) in die aktuelle Diskussion über die Angemessenheit von Managergehältern ein. Dabei fordern die 128 befragten Mitglieder des Berufsverbands einen deutlich höheren Anteil an Festvergütung für CEOs im Dax 30. Kritisch gesehen werden indes kurzfristige Bonuszahlungen, teilt die DVFA mit.Die Investoren wünschen sich einen variablen Teil von rund 40 % der Gesamtvergütung, aktuell würden jedoch knapp 60 % erreicht, wovon fast die Hälfte kurzfristig sei. Aus der Umfrage geht auch hervor, dass Langfristigkeit in der Vorstandsentlohnung stärker präferiert wird. Das betrifft längere Haltefristen für aktienbasierte Pakete und das Ausmaß, Boni in Aktien zu wandeln. Ein Viertel der Befragten fordert laut DVFA, dass CEOs mehr Verantwortung tragen und negative Boni in Kauf nehmen sollten.Auch hohe Abfindungen werden nicht goutiert. Nur 9 % der Anleger halten eine volle Auszahlung erwarteter Boni für akzeptabel.In der Vergütungshöhe ziehen die Befragten bei einem Maximalwert von 15,8 Mill. Euro die Grenze. Das hat – nach Gehaltszufluss – kein Vorstandsvorsitzender im Dax 2016 erreicht. Spitzenverdiener ist SAP-Chef Bill McDermott mit 15,6 Mill. Euro. Der größte Teil der Investoren (43 %) hält Saläre von mehr als 10 Mill. für kritisch. Die zuletzt im Dax erreichte Durchschnittsvergütung von gut 6 Mill. Euro empfinden 27 % für zu hoch. Für einzelne Top-Zahler im Dax gelte das umso deutlicher, erklärt die DVFA.Fast alle Befragten meinen, dass CEOs auch für deutlich geringere Summen arbeiten würden – zum Beispiel für 2,88 Mill. Euro. “Das deutet auf empfundene Governance-Probleme bei der Vergütung hin”, folgert die DVFA. Auf diesem Niveau verdienen Lufthansa-Chef Carsten Spohr und sein Kollege Reinhard Ploss von Infineon – die beiden Schlusslichter im Vergütungsranking im Dax.