Lanxess fühlt sich auf Trump-Legislatur gut vorbereitet
Lanxess fühlt sich auf Trump-Ära
gut vorbereitet
Portfolioumbau abgeschlossen – Sparmaßnahmen wirken
ab Köln
Lanxess ist mit dem Wahlausgang in den USA keineswegs unzufrieden. Vorstandschef Matthias Zachert geht davon aus, dass Donald Trump den in seiner ersten Amtsperiode eingeschlagenen wirtschaftspolitischen Kurs fortsetzen wird, wie er bei der Vorlage des Zwischenberichts erläuterte. Das dürfte Lanxess in die Karten spielen, hat der Chemiekonzern seine Produktionsbasis in den USA doch deutlich ausgebaut. „Hinsichtlich Protektionismus hilft uns, dass wir unsere US-Position in den letzten Jahren ausgebaut haben“, sagte Zachert. Inzwischen hat Lanxess den Umsatzanteil in den USA von 28%.
Umsatzanteil der USA kräftig gestiegen
Das ist zum einen den getätigten Akquisitionen in den USA zu verdanken. Zum anderen haben sich die Kölner aber auch von einigen Geschäften mit Schwerpunkt in Europa getrennt. Den jüngsten Coup landete Lanxess mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs Urethane Systems an die japanische UBE. „Mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs schließen wir den Umbau unseres Konzerns in Richtung Spezialchemie ab“, sagte Zachert. Mit dem Abschluss der Transaktion wird in der ersten Jahreshälfte 2025 gerechnet. Den Verkaufserlös von 500 Mill. Euro will Lanxess in den Schuldenabbau stecken. Das ist wichtig, hat Moody's das Rating von „Baa3“ schon länger mit einem negativen Ausblick versehen hat. CFO Oliver Stratmann zeigte sich zuversichtlich, dass der Weg der finanziellen Konsolidierung von den Ratingwächtern positiv aufgenommen wird.
Schuldenabbau geht weiter
Wenn der Verkaufserlös in den Schuldenabbau geflossen sei, dürfte das Verhältnis der Nettoschulden zum operativen Ergebnis bei etwa dem Dreifachen liegen, sagte der Finanzchef. Er machte aber auch klar, damit noch nicht am Ziel zu sein. Trotz andauernder konjunktureller Schwäche ist Lanxess im dritten Quartal ein satter Gewinnsprung gelungen, der auch unter dem Strich zu einer schwarzen Null führte. Hier zahlte sich das Kostensenkungsprogramm aus.
Mit Ausnahme des Agrarchemiegeschäfts konnten alle Geschäftseinheiten ihre Absatzmengen ausweiten, was letztlich zu einer besseren Anlagenauslastung und damit zu höheren Margen führte. Im Gesamtjahr soll das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 10% bis 20% über dem Vorjahreswert liegen. Somit müssen im Schlussquartal operativ zumindest 108 Mill. Euro verdient werden.