Nachfrage nach Lkw normalisiert sich
Nachfrage nach Lkw
normalisiert sich
Volvo senkt Erwartung für Europa – Mehr Neuzulassungen
jh München
Der europäische Lkw-Markt ist im vergangenen Jahr um gut 16% gewachsen. Die Zahl der Neuzulassungen stieg nach der Statistik des Herstellerverbands Acea in der EU, Großbritannien und der Efta auf rund 412.000. Im letzten Quartal hat sich der Anstieg abgeschwächt: In den ersten neun Monaten lag die Zunahme noch bei 22,6%.
Eine Normalisierung des Marktes nach dem Auftragsstau verdeutlichen auch die Geschäftszahlen von Volvo für das vierte Quartal. Der Auftragseingang fiel um 9% auf rund 49.300 Lkw, wie der schwedische Konzern berichtet. Die Auslieferungen nahmen dagegen um 4% auf etwa 65.600 Einheiten zu.
Die Transportmengen sinken
Die Normalisierung der Nachfrage nach Lkw habe sich sowohl in Europa als auch in Nordamerika fortgesetzt, berichtet Volvo. Das geschehe vor dem Hintergrund sinkender Transportmengen und Frachtraten von einem hohen Niveau kommend.
In Europa sank die Bestellmenge für Volvo in den letzten drei Monaten sogar um 24%. Die Prognose für den europäischen Markt schwerer Lkw senkte das Management um 10.000 auf 280.000 Einheiten in diesem Jahr. Das wären deutlich weniger Neuzulassungen als die knapp 342.000 im vergangenen Jahr und auch weniger als die 297.500 im Jahr 2022. In Nordamerika rechnet Volvo für 2024 ebenfalls mit einem Rückgang auf 290.000 schwere Lkw von knapp 331.000 im vergangenen Jahr.
Die gesamte Volvo-Gruppe, die auch Busse und Baumaschinen herstellt, übertraf im vierten Quartal mit einem operativen Gewinn vor Sondereffekten von 18,4 (i.V. 12,2) Mrd. skr (1,6 Mrd. Euro) die Erwartungen im Markt. Der Umsatz stieg auf 148 (134) Mrd. Kronen. Im Lkw-Geschäft steigerte Volvo die bereinigte operative Marge auf 13,7 (9,5)%.
Bisher nur wenige Elektro-Lkw
Das Geschäft mit batterieelektrischen Lkw macht für Volvo und die anderen Hersteller trotz dreistelliger Wachstumsraten bisher nur einen geringen Anteil aus. 1.285 ausgelieferte E-Lkw von Volvo im vierten Quartal waren nicht einmal 2% des Gesamtabsatzes.
Der Herstellerverband Acea berichtet für den europäischen Markt von einem Anteil von zuletzt 1,9%. 2022 waren es 0,8% gewesen. In Stückzahlen registrierte Acea 2023 eine Zunahme um 115% auf knapp 8.000 E-Lkw. Wesentlich höher ist der Elektroanteil von Bussen. Im Stadtverkehr ist das Laden der Batterien über Nacht in den Betriebshöfen einfach. 2023 stiegen die Neuzulassungen um 47% auf gut 7.200 E-Busse und die von allen Bussen um 22% auf knapp 40.000 Stück.