Nutzfahrzeug-Zulieferer

Jost Werke trumpft mit Rekordergebnissen auf

Rekorde im Ergebnis und dem freien Cashflow, Rückführung der Nettoverschuldung und des Leverage-Ratios – für den Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke, der in Neu-Isenburg bei Frankfurt sitzt, hätte 2023 kaum besser laufen können. Ein kleiner Wermutstropfen ist der leicht rückläufige Umsatz.

Jost Werke trumpft mit Rekordergebnissen auf

Jost Werke erzielt Rekordwerte

Nutzfahrzeug-Zulieferer übertrifft eigene und Analysten-Schätzungen

md Frankfurt

Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke hat das vergangene Jahr trotz leicht rückläufiger Erlöse mit einem operativen Rekordergebnis und dem höchsten freien Cashflow der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Der Kurs der im SDax geführten Aktie stieg im Handelsverlauf um 1,4% auf 46,55 Euro.

Eigene und Analysten-Schätzungen übertroffen

Im letzten Jahr stieg der operative Gewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit, bereinigt um Sondereffekte) auf Basis vorläufiger Zahlen im Vergleich zu 2022 um 13,7% auf 140,8 Mill. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Damit übertraf Jost sowohl das eigene Ziel ("Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich") als auch die Konsensschätzung der Analysten, die bei 137 Mill. Euro gelegen hatte.

Dagegen gab der Umsatz den Angaben zufolge leicht um 1,2% auf 1,25 Mrd. Euro nach, was ausschließlich an negativen Wechselkurseffekten von 42 Mill. Euro lag; der währungs- und übernahmebereinigte Erlös sei stabil geblieben. Das Management hatte einen Umsatz auf Vorjahresniveau anvisiert, und auch die Analysten hatten im Schnitt mit 1,26 Mrd. Euro gerechnet. Laut den Angaben standen der schwachen Nachfrage aus der Landwirtschaft – in diesem Bereich sank der Umsatz um 22% auf 256 Mill. Euro – steigende Erlöse im Bereich Transport (plus 6% auf 993 Mill. Euro) gegenüber. Durch den Ergebnisanstieg bei gleichzeitig kaum verändertem Umsatz legte die bereinigte Ebit-Marge von 9,8% auf 11,3% zu. Im Markt waren 10,9% erwartet worden.

"Ausgewogene Aufteilung"

"In einem sehr dynamischen Marktumfeld haben wir unser Unternehmen strategisch stärker positioniert, indem wir unsere regionale Präsenz und unser Produktportfolio im Bereich Landwirtschaft durch zwei strategische Übernahmen (Crenlo do Brasil und LH Lift; die Red.) und eine Greenfield-Investition entscheidend erweitert haben", erklärte Vorstandschef Joachim Dürr. "Unser vielfältiges Produktportfolio und die ausgewogene Aufteilung zwischen Lkw, Anhängern und Traktoren ermöglichten es uns, in einem herausfordernden Markt eine sehr erfolgreiche Geschäftsentwicklung zu erzielen und das höchste bereinigte Ebit in der bisherigen Konzerngeschichte zu erwirtschaften", so Dürr. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt in der Herstellung von sicherheitsrelevanten Systemen, etwa Sattelkupplungen und Stützwinden. Angesichts der "hohen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit" sei Dürr zuversichtlich, dass Jost weiter profitabel wachsen werde.

Verschuldung und Leverage-Ratio gesenkt

Analyst Fabio Hölscher von Warburg Research lobte die starke Profitabilität von Jost und zeigte sich vom Free Cashflow angetan. Der kräftige Anstieg von 23,7 Mill. auf 112,3 Mill. Euro überraschte den Markt. Laut Jost ist er auf die gute operative Entwicklung und die erzielten Verbesserungen im Working Capital (minus 1,2% auf 240 Mill. Euro) zurückzuführen. Gemäß den Angaben ist es der höchste Free Cashflow in der Geschichte des Unternehmens. "Dies hat uns erlaubt, unsere Nettoverschuldung und Leverage-Ratio weiter zu verbessern", sagte Finanzvorstand Oliver Gantzert. Die Nettoverschuldung ist zum 31. Dezember 2023 auf 180,7 (i.V. 197,4) Mill. Euro gesunken, "obwohl Jost den Nettokaufpreis für den Erwerb von Crenlo do Brasil und LH Lift von 52,8 Mill. Euro durch den Einsatz bestehender Kreditlinien und eigener liquider Mittel vollständig finanziert hat", wie es in der Mitteilung heißt. Die Leverage-Ratio (Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und bereinigtem Ebitda) ging auf 0,998x (1,278x) zurück.

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