lis Frankfurt – In der Luftfahrtbranche wächst angesichts sinkender Inzidenzzahlen und damit einhergehender Lockerungen die Zuversicht für das kommende Sommergeschäft. Die Lufthansa-Tochter Eurowings berichtete am Montag von einer „sehr hohen Buchungsdynamik“. Hauptsächlich Ferienflüge seien gebucht, oft mit einem Vorlauf von nur vier Wochen, erklärte Eurowings-Chef Jens Bischof. Selbst bei Geschäftsreisen gebe es eine zaghafte Erholung. Jeden Monat seien zuletzt zehn bis 15 Flugzeuge reaktiviert worden, die aufgrund der Reisebeschränkungen in der Coronakrise am Boden bleiben mussten. Bis Ende des Monats sollen demnach 60 Flugzeuge abheben, im Spätsommer sollen es 81 sein.

Er sei zuversichtlich, dass die Maschinen „nicht nur fliegen werden, sondern auch gut gefüllt sind“, sagte Bischof. Denn noch seien die Kosten beim Wiederanfahren hoch, weil die Flugzeuge längst nicht ausgebucht sind. Derzeit seien rund zwei Drittel der Plätze besetzt. „Wir erwarten, im Sommer die 80-Prozent-Marke zu überschreiten.“

Derweil erholen sich auch die Fluggast-Zahlen am Frankfurter Flughafen. Sie lagen zwar auch im Mai noch weit unter dem Niveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Allerdings überschritt das Passagieraufkommen im Gegensatz zu den Vormonaten mit knapp 1,25 Millionen Fluggästen wieder die Millionen-Marke, wie der Betreiber Fraport am Montag mitteilte. Das war das 3,5-Fache der im ersten Corona-Lockdown erzielten Werte, aber 80% weniger als im Mai 2019. Ganz anders lief es im Cargo-Geschäft: Das Aufkommen an Fracht und Luftpost wuchs im Vergleich zu Mai 2020 um 27,5%. Für das Gesamtjahr hatte Fraport-Chef Stefan Schulte für Frankfurt zuletzt „unter 20 bis 25 Millionen“ Fluggäste vorausgesagt. 2020 war das Aufkommen auf weniger als 19 Millionen Passagiere eingebrochen, nachdem der Flughafen 2019 mit mehr als 70 Millionen ein Rekordjahr verzeichnet hatte.